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#1 von Sport-Medizin ( Gast ) , 28.12.2011 05:39

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zuletzt bearbeitet 01.01.2012 12:29 | Top

Gesundheit und mehr ...

#2 von Sportmedizin Online ( Gast ) , 01.01.2012 12:28

Sportmedizin Online

taz.de: Wach und heiter und so weiter - Mittelchen zur Hochleistungssteigerung ...

#3 von Wach ( Gast ) , 05.01.2012 11:46

... 30.12.2011 - Beitrag unter taz.de

Wach und heiter und so weiter

Der zweite Weltkrieg war ein Speedkrieg – von Adolf Hitler bis Heinrich Böll waren alle auf "Pervitin". An KZ-Häftlingen wurden die Drogen getestet.von Arno Frank

Bis 1945 sollen mehr als 60 Millionen Pillen Pervitin an Soldaten verabreicht worden sein.
Bild: ap

Es wirkt sehr schnell. Eben noch müde oder niedergeschlagen, ist man plötzlich wach und heiter. Hunger und Durst sind wie weggeblasen, obwohl man jetzt literweise Rotwein trinken könnte, ohne umzufallen. Das Herz rast, und Wellen wohliger Wärme durchfluten den Körper. Licht wirkt greller.

Jetzt könnte man die Fassade dort hochklettern oder jede andere aberwitzige Aufgabe lösen, spielend, so sehr fliegen einem Kraft, Mut und Geschicklichkeit zu. Das Selbstvertrauen und die Risikobereitschaft steigen in gefährliche Höhen, zumal die Wirkung einfach nicht nachlassen will. Davon möchte man auch anderen Leuten gerne ausführlichst erzählen.

Irgendwann stellt sich das erfreuliche, wenngleich trügerische Gefühl physischer und psychischer Unbesiegbarkeit ein. Es ist ein Wirkstoff mit dem chemisch nüchternen Namen N-Methylamphetamin, der im Blut diese erstaunliche Wirkung entfaltet - und das nicht erst seit gestern.
Betteln um Drogen

Es sind Briefe eines jungen Wehrmachtssoldaten erhalten, der in geradezu quengeligem Ton die Familie daheim um die Droge anbettelte: "Schickt mir nach Möglichkeit bald noch etwas Pervitin", schrieb er einmal aus dem besetzten Polen, oder: "Vielleicht könntet Ihr mir noch etwas Pervitin für meinen Vorrat besorgen?", denn: "Der Dienst ist stramm, und Ihr müsst verstehen, wenn ich späterhin Euch nur alle zwei bis vier Tage schreibe. Heute schreibe ich hauptsächlich um Pervitin … Euer Hein."

Hein, das ist der spätere Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll, und Pervitin war der Markenname von N-Methylamphetamin. Heute spricht man, je nach Szene und Zusammensetzung, von Meth, Crystal oder einfach Speed. Im Zweiten Weltkrieg war von "Panzerschokolade", "Stuka-Tabletten" oder "Hermann-Göring-Pillen" die Rede.

Vor allem bei den blitzartigen Feldzügen in Polen 1939 und in Frankreich 1940 hatten es die Gegner der Wehrmacht mit chemisch aufgeputschten Soldaten zu tun. Insgesamt sollen bis 1945 mehr als 60 Millionen Pillen Pervitin an die kämpfende Truppe verabreicht worden sein. Der Zweite Weltkrieg war ein Speedkrieg.

Erstmals 1893 von einem japanischen Chemiker synthetisiert und 1920 zum Patent angemeldet, wurde Pervitin als Arzneimittel ab 1938 von der Berliner Firma Temmler hergestellt. Prompt erfreute es sich auch unter Zivilisten großer Beliebtheit - als in der Apotheke erhältliche Alternative zur seit 1933 moralisch verpönten Droge der Weimarer Republik, dem Kokain. Und prompt wurde Pervitin an 90 Fähnrichen der Militärärztlichen Akademie in Berlin auf seine Kriegstauglichkeit getestet.
Versuche an KZ-Häftlingen

Versuche mit den sogenannten Weckmitteln gingen bis 1944 weiter, unter anderem an Sportlern. Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen wurden mit einem Mix aus Pervitin, Kokain sowie dem Schmerzmittel Eukodal vollgestopft und auf Gewaltmärsche geschickt, immer im Kreis herum. Hier ging es vor allem darum, ein Mittel für die Besatzungen der neu entwickelten Zwei-Mann-U-Boote vom Typ "Seehund" zu finden, die unter widrigsten Witterungsbedingungen manchmal für Wochen im Ärmelkanal und an der Themse-Mündung operieren sollten.

In einem ärztlichen Kriegstagebuch findet sich die zufriedene Notiz: "Eindrucksvoll ist die Verringerung des Schlafes. Bei dieser Arzneiwirkung sind Veranlagung und Wille weitgehend ausgeschaltet".

Dabei stellte sich rasch heraus, dass das Mittel zwar zur kurzfristigen Leistungssteigerung eingesetzt werden kann, diese Wirkung aber zum Preis immer längerer Erholungsphasen unverhältnismäßig teuer erkauft war. Im Übrigen entging den Nationalsozialisten keineswegs, dass eine allzu freizügige Ausgabe von Pervitin mit der allgegenwärtigen Propaganda von der "Volksgesundheit" nicht zu vereinbaren war.

Im März 1940 hielt der "Reichsgesundheitsführer" Leonardo Conti, wie sein Führer ein Verfechter von Askese und Euthanasie, vor dem Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund eine Rede zum Thema: "Wer Ermüdung mit Pervitin beseitigen will, der kann sicher sein, dass der Zusammenbruch seiner Leistungsfähigkeit eines Tages kommen muss. Dass das Mittel einmal gegen Müdigkeit für einen Hochleistungsflieger, der noch zwei Stunden fliegen muss, angewendet werden darf, ist wohl richtig. Es darf aber nicht angewendet werden bei jedem Ermüdungszustand, der in Wirklichkeit nur durch Schlaf ausgeglichen werden kann. Das muss uns als Ärzten ohne weiteres einleuchten."

Gehörte Pervitin anfangs noch zur regulären Sanitätsausrüstung des Heeres, wurde es schon im Winter 1939 unter "jedesmaligen" Rezeptzwang gestellt. 1941 fiel es endlich unter das Opiumgesetz, auch die Ausgabe an die Truppe wurde stark eingeschränkt.

In einer Anweisung der Kriegsmarine heißt es: "Jeder Sanitätsoffizier muss sich darüber im klaren sein, daß er im Pervitin ein sehr differentes und starkes Reizmittel in der Hand hat, das ihm jederzeit gestattet, bestimmte Personen seines Wirkungskreises bei der Durchführung übernormaler Leistungen tatkräftig und wirkungsvoll zu unterstützen; er soll sich aber auch jederzeit der damit verbundenen Verantwortung bewußt werden".
Stoff auf beiden Seiten

Doping wurde freilich von allen Parteien an allen Fronten betrieben. Überliefert ist allein von in England stationierten US-Truppen der Konsum von zwei Millionen Amphetamin-Pillen, die Briten selbst schworen auf Benzedrin, und vor allem in Japan - der Heimat des Methylamphetamin - ging am Ende gar nichts mehr ohne den Stoff.

Nicht nur Paladine wie der Morphinist Göring, auch Adolf Hitler selbst konnte dem psychischen Druck und den endlosen Lagebesprechungen bald nur noch dank der täglichen Injektionen seines "Leibarztes" Theo Morell standhalten. Neben Pervitin enthielten diese Spritzen Eukodal, ein Morphiumderivat, Ultraseptyl, Mutaflor, Homoseran, Hormone, Organpräparate, Sulfonamide und ätherische Öle.

Wie beiläufig der Drogenmissbrauch in der Führungsspitze praktiziert wurde, geht aus einem Tagebucheintrag Joseph Goebbels vom Obersalzberg am 6. Juni 1944 hervor: "Professor Morell hilft mir etwas, meinen ein wenig entkräfteten Gesundheitszustand aufzubessern. Er ist auch dem Führer in letzter Zeit gesundheitlich eine große Stütze gewesen. Ich kann das bei meinem Zusammentreffen mit dem Führer feststellen, der blendend aussieht und sich in guter Stimmung befindet."

Es kann angenommen werden, dass Hitlers rapider gesundheitlicher Abbau unter anderem drogeninduziert war. Eine der vielen Langzeitfolgen von Speed sind übrigens paranoide Zustände, die schnell in Wutanfälle umschlagen.
Klassische Lastwagenfahrerdroge

Mit dem Ende des Krieges endete indes nicht der Gebrauch der Droge - im Gegenteil. Pervitin und seine Verwandten wurden zur klassischen "Lastwagenfahrerdroge". Heimkehrende US-Piloten, schwer süchtig, schlossen sich zu "Hells Angels" zusammen und organisierten einen schwunghaften Handel mit Amphetaminen.

In Europa erinnerte man sich vor allem unter Sportlern an die vielen feinen Mittelchen zur Hochleistungssteigerung. Verbürgt ist beispielsweise, dass der Tiroler Hermann Buhl 1953 sich bei der Erstbesteigung des Nanga Parbat selbst mit Pervitin unter die Arme griff - anders wären die Strapazen von 41 Stunden Solo-Klettern nebst ungeschütztem Biwak auf 8.000 Metern Höhe wohl nicht zu bewältigen gewesen.

Und 1954 besiegte im WM-Finale von Bern die deutsche Fußballnationalmannschaft mit 3:2 die Ungarn, denen sie noch in der Vorrunde mit 8:3 unterlegen war - nachdem Mannschaftsarzt Franz Loogen sämtlichen Spielern zuvor eine rätselhafte Injektion gesetzt hatte. Angeblich waren alle Spieler kurzfristig an einer Gelbsucht erkrankt.


Im gleichen Jahr kam das Amphetaminderivat Ritalin auf den Markt, das heute noch gern als "Hirndoping" vor Examen eingesetzt wird. Eben noch müde oder niedergeschlagen, ist man plötzlich wach und heiter und so weiter und so weiter …


... weiter taz.de

Wach

echo-online.de: Die nächste Grauzone: Medikamentenmissbrauch ...

#4 von Grauzone ( Gast ) , 06.01.2012 10:57

... 27. Dezember 2011,


Die nächste Grauzone: Medikamentenmissbrauch
BONN.

Die Regie der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) richtet den Blick lediglich auf den Spitzensport.

Wachsenden Missbrauch von Medikamenten, Schmerzmitteln und Schrittmachern im Wettkampf- und Breitensport blendet sie aus. Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann: „Es ist derzeit nicht Auftrag der Nada auch im Breitensport tätig zu werden. Das würde die Kapazität sprengen.“

Nada-Apothekerin Dr. Anja Scheiff unterstreicht: „Arzneimittelmissbrauch im Freizeitsport ist zunächst nicht strafbar.“ Erst die Dosis macht das Gift. Doch Schmerzmittel bergen – so die Fachfrau – ein klares Suchtpotenzial, wenn sie zur Routine werden. Stichproben bei Marathons belegen, dass zwei Drittel der Aktiven Erfahrungen mit Medikamenten haben und nachhaltige Schädigungen der Gefäße sowie Magen- und Darmblutungen in Kauf nehmen.

Auf dem Markt der unlauteren und kriminellen Machenschaften feiert das in der Tiermast eingesetzte – und verbotene – Clenbuterol eine Wiederkehr (bessere Sauerstoffaufnahme). Vor allem in kontaminiertem Fleisch (Fälle in China und Mexiko). Wachstumshormone und Blutdoping-Präparaten – die gebräuchlichsten sind Erythropoietin (Epo) und CERA – haben weiter Konjunktur. Kontaminierte Nahrungsergänzungsmittel bleiben ein Problem.

Alle Mittel sind recht: Die Drüse vom Moschushirsch wurde Nordkoreas Fußball-Frauen bei der WM in Deutschland zum Verhängnis. Auch Mohnkuchen (Morphine) ist eine ausgefallene Leistungshilfe. Koffein war schon einmal verboten und rückte wieder auf die Beobachtungsliste. Denn in einigen Sportarten ist der Missbrauch in hohen Dosen (Kaffee, Cola) augenfällig. Gleiches gilt für Nikotin, das individuelle Stoffwechselprozesse beflügelt, damit stimulierende Wirkung zeigt.

Tricks und krimineller Energie sind keine Grenzen gesetzt. Die Kooperation der Nada mit der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) soll eine weitere Lücke im Anti-Doping-Netzwerk schließen helfen. Die ABDA vertritt 21 400 Apotheken. Ex-Nada-Chef Armin Baumert: „Im Direktverkehr mit den deutschen Apotheken war alles möglich.“

Das schlechte Image der Zunft ist ABDA-Vorstandsmitglied Mathias Arnold (Magdeburg) bewusst. Er betont, Arzneimittelmissbrauch hat den Arbeitsentzug zu Folge. „Wir glauben durch einige Testkäufe, dass wir da auf dem richtigen Weg sind.“

Bei der Mitgliederversammlung des DOSB in Berlin pochte DOSB-Präsident Thomas Bach jüngst darauf, dass die Politik Aufklärung und Sanktionen verstärkt: „Was Doping im internationalen Spitzensport, ist Medikamenten-Missbrauch in Beruf, Freizeit und Alltag.“ Zwei Millionen Berufstätige konsumieren Medikamente, 00 000 davon regelmäßig – verstärkt auch gegen Prüfungsstress, Leistungsdruck und Versagensängste. Der DOSB bildet seit November mit der ABDA und dem ADAC eine Allianz gegen die Grauzone unterhalb des Dopings. Denn auch immer mehr Freizeit- und Wettkampfsportler opfern dem persönlichen Ehrgeiz die Gesundheit.


.... unter echo-online.de


Grauzone
zuletzt bearbeitet 06.01.2012 10:58 | Top

europeonline-magazine.eu: Ex-IOC-Vize Pound fordert Verbesserungen ...

#5 von Doping-Problem ( Gast ) , 06.01.2012 11:32

... 30.12.2011, europeonline-magazine.eu

Ex-IOC-Vize Pound fordert Verbesserungen im Anti-Doping-Kampf
Deutschland, Berlin

Das Doping-Problem belastet nach Ansicht des ehemaligen Vizepräsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Richard Pound, den Sport nach wie vor. "Doping ist weiter evident. Es ist weiter das heikelste Thema des Sport-Business. Es ist kurierbar, aber es ist damit ein harter Kampf verbunden", sagte Pound dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstagausgabe).

Der Kanadier war von 1999 bis 2007 als Präsident der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) tätig. Grundsätzlich könne die Aufklärungsquote besser sein, aber nicht immer arbeiteten die handelnden Organisationen so gut zusammen, wie es möglich wäre: "Wir sind im Kampf gegen Doping längst nicht so weit wie wir sein könnten.

In einer idealen Welt arbeiten alle Organisationen zusammen: Der Sport, also vor allem die Verbände, die Politik und die nationalen Anti-Dopingagenturen. Doch das sehe ich nicht", so Pound. Besonders Staaten, die aus Diktaturen hervorgegangen seien, hätten noch Probleme mit einer geregelten Anti-Doping-Politik.

Pound spricht explizit "Russland und Weißrussland" an. Aber er ermahnt auch "Staaten, die noch Diktaturen sind: China. Sie haben Probleme, die wir uns gar nicht vorstellen können." Zudem bereiteten Dopingnetzwerke Sorgen. Laut Pound gibt es noch zahlreiche solcher Geheimorganisationen: "Da gibt es Hunderte. Weltweit. Da bin ich sicher."

Pound war zudem Chef des IOC-Wahlausschusses, der über die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2018 zu entscheiden hatte. Den Zuschlag erhielt das südkoreanische Pyeongchang, das sich gegen München durchsetzte. Obwohl der Deutsche Olympische Sportbund unlängst entschied, sich "zum jetzigen Zeitpunkt" nicht für die Olympischen Spiele 2022 zu bewerben, empfiehlt Pound eine neue Kampagne: "Die Münchner Kampagne war richtig gut, sie hat mir sehr gefallen, es hat durchaus alles gestimmt. Es ist wichtig zu sehen, wer 2020 die Sommerspiele bekommt. Wenn das eine europäische Stadt wird, würde es schwer für München. Wenn nicht, sehe ich durchaus richtig gute Chancen für eine dann noch einmal optimierte Bewerbung."


... alles unter europeonline-magazine.eu

Doping-Problem

diepresse.com : Es fehlt an mit Sanktionen behafteter Autorität

#6 von AntiDoping ( Gast ) , 09.12.2013 18:22



Quelle - diepresse.com - vom 13.05.2012 ARNOLD RIEBENBAUER (Die Presse)


"Es fehlt an mit Sanktionen behafteter Autorität"


Entweder man installiert die Nada-Rechtskommission als Sondergericht für Dopingfälle und stattet sie mit entsprechenden Gewalten aus, oder man überlässt die Verfolgung der Justiz. Replik zu zwei Artikeln von Johann Skocek.


Grundsätzlich zeugen beide Artikel sowohl von großer Sachkenntnis als auch guter Recherchearbeit des Autors. Dennoch bedarf es aus meiner Sicht, als seit vielen Jahren mit Doping befassten Juristen, Trainer und Sportler, einiger Richtigstellungen und Ergänzungen.

»Der Autor stellt meiner Meinung zu Recht die Verfassungskonformität des Antidopingbundesgesetzes (ADBG) 2007 infrage, weil – wie er zutreffend ausführt – die Vereinsfreiheit eingeschränkt wird.

Der Österreichische Skiverband hat schon lange vor den Vorkommnissen in Turin 2006 eine ordentliche Disziplinargerichtsbarkeit ausgeübt und Vergehen durch seinen unabhängigen Disziplinarausschuss, dessen Mitglieder aus verschiedenen Rechtsberufen stammen, ahnden lassen. Der dazu spektakulärste Fall, nämlich Andreas Goldberger, bei dessen Verhandlung es in Kitzbühel sogar eine Bombendrohung gab, dürfte heute noch in Erinnerung sein.

Im Artikel der „Presse am Sonntag“ vom 22. April 2012, Titel: „Schmutzigste Waschmaschine Österreichs“, wurde der ehemalige Vorsitzende der Nada-Rechtskommission, Gernot Schaar, zitiert, der ein Glaubwürdigkeitsproblem darin sieht, dass „der Skiverband gleichzeitig Spitzensportler vermarktet und Skandale, wie anlässlich der Winterspiele in Salt Lake City und Turin, von einer verbandsinternen Kommission aufarbeiten lässt“.

Unabhängige Kommissionen

Das mag auf den ersten Blick auch so den Anschein haben. Bei näherer Betrachtung kann man dem folgende Tatsache entgegenhalten, die auch der Verfasser des Artikels ins Treffen geführt hat. Der Disziplinarausschuss des ÖSV befand nicht nur die Biathleten Perner und Rottmann des Blutdopings für schuldig, sondern belegte auch den Langläufer Eder wegen Setzung einer unerlaubten Infusion mit einer Sperre. Darüber hinaus wurde auch der Ausschluss von Walter Mayer empfohlen.Aus diesem Sachverhalt erkennt man, dass ein Fachverband durchaus in der Lage ist, disziplinär gegen Doping vorzugehen, sofern er eine unabhängige Kommission installiert und unabhängig arbeiten lässt. Der vom Gesetz getätigte Eingriff ist daher auf der Tatsachenebene nicht gerechtfertigt.

Wie vom Autor erkannt, geht es nicht nur um gesetzte Tatbestände bis zu einem gewissen Stichtag, sondern um die Verfassungsmäßigkeit der dadurch verursachten, nicht unbedeutenden Einschränkung der Vereinsfreiheit.Der Autor irrt jedoch, wenn er im Artikel ausführt, dass der ÖSV mit seinem Begehren der Zuständigkeitseinrede „abgeblitzt“ sei. Der ÖSV hat zwar mehrmals Einrede der Unzuständigkeit der Nada in den gegen Hoffmann stattfindenden Verhandlungen erhoben, hat aber diese Einrede nicht im zivilrechtlichen Verfahrensgang geltend gemacht, sondern dies dem Beschuldigten bzw. dessen Rechtsbeistand überlassen.

Sanktionen und Autorität

Abschließend darf ich noch auf einen Umstand hinweisen, den der Autor weder in seinem Artikel in der „Presse am Sonntag“ noch in dem der „Presse“ vom 23. April 2012, Titel: „Die Auster sucht eine Chefin“, beleuchtet. Bei der Tatsache, dass das ADBG und damit die Nada in ihrer jetzigen Form nicht geeignet sind, Vergehen aufzuklären, wenn es sich nicht um positive Proben oder Geständnisse handelt, höre ich den Aufschrei der Institution samt ihren Kommissionen und den Verweis darauf, dass es auch zu Verurteilungen gekommen sei.

Man kann der Rechtskommission in ihrer Kompetenz, Verfahren einzuleiten und durchzuführen, ein gewisses Bemühen – abgesehen vom unglückseligen Beratungsgespräch in der Causa Hoffmann –, nicht absprechen. Das Problem dieser Institution ist jedoch gravierend: Es fehlt ihr an mit Sanktionen behafteter Autorität. Dies zeigt sich darin, dass Zeugen, die nicht erscheinen wollen, nicht erscheinen und dies sanktionslos tun. Außerdem bleibt die Falschaussage ohne Folgen. Wie soll da den Prinzipien der Unmittelbarkeit und objektiven Wahrheitsfindung Rechnung getragen werden?

Entweder man installiert die Nada als Sondergericht für Dopingfälle und stattet sie mit entsprechenden Gewalten aus, oder man überlässt die Verfolgung den Strafgerichten. Eine solche Maßnahme würde auch die Durchführung eines „Fair Trial“ – mit Grundsätzen wie „im Zweifel für den Angeklagten“ – gewährleisten.Arnold Riebenbauer ist pensionierter Richter und war Leiter der Doping-Kommission des ÖSV.



Quelle ("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.05.2012)







AntiDoping

orf.at : Lebenslange Sperre für ....

#7 von dopi ( Gast ) , 24.12.2013 15:07



unter orf.at vom 24-12-2013

Lebenslange Sperre für Walter Mayer

Die Österreichische Anti-Doping-Rechtskommission (ÖADR) hat den früheren Langlauftrainer Walter Mayer lebenslang gesperrt. Damit wurde auf die rechtskräftige Verurteilung durch das Oberlandesgericht Wien reagiert.Am 11. April 2013 hatte das Oberlandesgericht Wien den früheren ÖSV-Trainer rechtskräftig verurteilt. Der 56-Jährige war zu einer Haftstrafe von 15 Jahren auf Bewährung verurteilt worden - mehr dazu in Walter Mayer rechtskräftig Dopingsünder (wien.ORF.at; 11.4.2013).

„Mayer erstellte Doping-Plan“

Die ÖADR schloss sich an diese Verurteilung an. Die Sperre wurde laut Aussendung am Dienstag ausgesprochen, „da er (Anm.: Mayer) zwischen Sommer 2008 und Februar 2009 für eine Athletin einen Doping-Plan erstellte, die dafür notwendigen verbotenen Substanzen und Gerätschaften beschaffte sowie die Zuführung an die Athletin organisierte und überwachte“.Weiters habe der einstige Erfolgstrainer der österreichischen Langläufer verbotene Substanzen „zwischen Dezember 2005 und August 2008 an nicht mehr genau feststellbare Sportler“ weitergegeben, hieß es in der Begründung.

ÖADR-Urteil nicht rechtskräftig

In dem Schreiben nahm die ÖADR ausdrücklich Bezug auf die Bestimmungen der „FIS Anti Doping Regulations“ des Internationalen Skiverbandes (FIS) und des World Anti Doping Codes. Demnach gelten Sachverhalte, die durch die Entscheidung eines Gerichts oder des zuständigen Berufs-Disziplinargerichts festgestellt worden sind und die nicht Gegenstand eines laufenden Rechtsbehelfsverfahrens sind, als unwiderlegbare Beweise, es sei denn, der Beschuldigte kann nachweisen, dass die Entscheidung gegen die Grundsätze des natürlichen Rechts verstoßen hat.

Dadurch sei die Sachlage dermaßen klar gewesen, dass man ohne weiteres Beweisverfahren eine vorläufige Entscheidung treffen konnte, hieß es in der ÖADR-Aussendung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Mayer kann in den kommenden vier Wochen Einspruch erheben.


Quelle orf.at

dopi

orf.at : Anti-Doping-Gesetz wird verschärft ....

#8 von Gast , 13.09.2014 15:48



unter orf.at vom 12-09-2014

Anti-Doping-Gesetz wird verschärft

Das Anti-Doping-Gesetz wird verschärft. Das kündigte Verteidigungs- und Sportminister Gerald Klug (SPÖ) im Ö1-Interview an. Der Strafrahmen solle verdoppelt werden, wie das der neue Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) vorschreibt, außerdem würden die Tests konzentriert. Strafbar sollen künftig auch die Komplizenschaft und der sportliche Umgang mit gesperrten Betreuern sein.

Strafen verdoppelt

Verdächtige Blutbeutel im Teamquartier verschwinden lassen, Kontakt mit einem bekannten Doping-Arzt oder ein Betreuerstab, zu dem auch ein bereits überführter Trainer gehört - all das ist künftig ungestraft nicht mehr möglich. Das Anti-Dopinggesetz wird ab 2015 verschärft, sagt Verteidigungs- und Sportminister Gerald Klug von der SPÖ. Die Komplizenschaft wird eingeführt.

Gestraft wird künftig also nicht nur, wer selbst dopt, sondern auch wer anderen beim Doping hilft, durch Vertuschung etwa, Verschleierung und Anleitung oder wer sich im Training mit aktuell gesperrten Dopingsündern umgibt. Die Trainer und das Umfeld des Sportlers werden verstärkt in den Fokus genommen. Außerdem wird die Dauer der möglichen Dopingsperre verdoppelt. Die Regelstrafe wird von zwei auf vier Jahre angehoben, das bedeute dann zumeist ein Karriereende.

Blutpassprogramm

Nachgeschärft wird auch bei den Dopingtests selbst - bisher sind dabei nämlich Minigolfer gleich behandelt worden wie Biathleten oder Langstreckenläufer.

Aufgestockt wird dafür das sogenannte Blutpassprogramm. Durch diese intensiven und wiederkehrenden Tests, kann man Dopingsündern auch indirekt auf die Schliche kommen - so geschehen zuletzt beim Langläufer Johannes Dürr in Sotschi. 

Und bei den Doping-Verfahren wird die Rechtshilfe ausgeweitet, im Gegensatz zu bisher können sich Zeugen nicht mehr der Aussage entziehen.

Das neue Anti-Dopinggesetz geht heute in Begutachtung und soll wie gesagt ab 2015 gelten.


Quelle orf.at


tt.com : Sportverletzungen: Die Kehrseite der Medaille ....

#9 von Sportverletzung ( Gast ) , 29.06.2016 12:22



Quelle tt.com - Tiroler Tageszeitung vom 23.05.2016


Sportverletzungen: Die Kehrseite der Medaille

Sport gilt als gesundheitsfördernd – wenn man ihn richtig ausübt. Zu vielen der knapp 200.000 Sportverletzungen pro Jahr kommt es in Österreich allerdings, weil man simple Tipps nicht beachtet. Drei Tiroler Experten analysieren, welche Fehler Laien bei sechs der beliebtesten Sportarten immer wieder begehen.

Von der entzündeten Achillessehne bis zur Zerrung – Sport muss zwar nicht gleich Mord sein, kann aber durchaus lang anhaltende Verletzungen nach sich ziehen. „Laut der aktuellen Statistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) verletzen sich jährlich rund 200.000 Österreicher beim Freizeitsport so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen“, weiß Alexandra Kühnelt-Leddihn, Projektleiterin im Forschungsbereich des KFV.

22.000 Radler verletzt

Von den 60 gängigsten Sportarten zählen Fußball und Skifahren mit jeweils etwas mehr als 37.000 Unfällen zu den folgenschwersten. „Gefolgt vom Radfahren, bei dem sich jährlich 22.000 Personen verletzen“, das sind laut der Wienerin übrigens dreimal so viele wie beim Mountainbiken. Die Erklärung ist simpel: „Bei Sport, der früher als extrem galt, sind die Leute heute viel besser geschützt. Haben Sie jemals einen Mountainbiker ohne Helm gesehen? Vermutlich nicht. In der Stadt sieht man allerdings ständig Radler, die ohne Helm rasch von A nach B fahren.“ Da überrascht es nicht, dass beim Radfahren 2700 Kopfverletzungen gezählt wurden, beim Mountainbiken „nur“ 600.

„Eine der Hauptursachen für Verletzungen ist, dass die Leute sich überschätzen oder übertriebenen Wettkampfsituationen aussetzen – ein eher männliches Problem“, schildert Kühnelt-Leddihn. Fatal sei auch, nach einer eher unsportlichen Wintersaison zu intensiv mit dem Sommersport-Programm zu starten: „Der Körper ist noch träge vom Winter, man sportelt trotzdem emsig los – da muss man sich nicht wundern, wenn man rasch müde und unkonzentriert wird und Fehler begeht.“

1. Eine schonende Sportart ist hingegen das Schwimmen „Wer dabei die richtige Technik nutzt, kann gröbere Abnutzungen meiden“, weiß der Telfer Allgemein- und Sportmediziner Thomas Scheiring. Der Haken an der Sache: Nur die wenigsten würden die richtige Technik verwenden.

Dem Großteil hat es nämlich Brustschwimmen angetan. Hier können die Halswirbelsäule überstreckt sowie Meniskus und Knie überdreht werden.“ Optimal wäre es, zu kraulen: „Denn wer diesen Stil nicht richtig ausübt, kommt nicht vom Fleck und hat Probleme beim Atmen während des Schwimmens. Da hat man gar keine Möglichkeit, sich Fehler anzutrainieren.“

2. Deutlich anspruchsvoller für Rücken, Schulter, Bandscheiben und Knie ist Tennis. Das liegt laut Scheiring weniger an typischen Fehlern der Spieler, sondern an deren Bewegungen: „Die asymmetrische Haltung, wenn man einen Arm hochreißt, ist für den Rücken nicht gerade dienlich. Darum empfehle ich Tennisspielern, zusätzlich ein Rückentraining zu absolvieren.“

Durch die abrupten Stop-and-go-Belastungen während der Schritte zum Ball kommt es oft zu Knorpel- und Meniskus-Überlastungsschäden: „Legen Sie also ruhig ein paar Tage Pause ein, sollten Sie Schmerzen verspüren, und nehmen Sie diese ernst.“ Am populären Tennisarm leidet übrigens kaum ein Tennisspieler: „Sondern eher Gärtner, Hausfrauen oder PC-Nutzer, die lange monotone manuelle Arbeiten absolvieren.“

3. Wer hätte gedacht, dass das Wandern statistisch gesehen zu den gefährlichen Sportarten zählt? Die Ursache ist laut Gerhard Mössmer, Ausbildungsleiter des Bundeslehrteams des Alpenvereins, dass rund drei Millionen Österreicher sporadisch wandern – weit mehr, als etwa reiten oder schwimmen: „Die häufigste Todesursache beim Wandern sind Herz-Kreislauf-Probleme. Typische Symptome wären hier Schwindel, ständig hoher Puls oder schwindende Trittsicherheit.“

Um dem vorzubeugen, rät der Innsbrucker, die Tour präzise zu planen: „Achten Sie auf die Wegeklassifizierung, das Wetter – wird es etwa heiß, empfehle ich nordseitige, schattige Routen – und das Equipment. Wobei Letzteres heute kaum noch ein Thema ist. Die Leute sind oft sogar zu gut ausgerüstet.“ Um die Knie zu entlasten, empfiehlt Scheiring, bergab Stöcke zu verwenden oder breite Fahrwege in kleinen Serpentinen hinabzugehen.

4. „Beim Klettern ist das Können des Wollens Maß. Wählen Sie nur Routen, denen sie gewachsen sind. Der Slogan ,irgendwie wird’s schon’ ist hier deplatziert“, weiß Mössmer. In letzter Zeit gab es laut dem Bergspezialisten einige Kletterunfälle in Tirol, denen reine Routinefehler zugrunde liegen: „Die kann man vermeiden, indem man auf Partnerchecks achtet oder Pausen macht, wenn die Konzentration nachlässt.“ Es käme allerdings auch vor, dass Sportler schon während der ersten zwei Meter ausrutschen, wo sie noch nicht in der Wand gesichert sind.

Medizinisch gesehen sind Klettersteige schonender als Sportklettern. „Bei Zweiterem werden die Finger nämlich sehr strapaziert, weil die Beine nur wenig Arbeit leisten“, weiß Scheiring. Entzündete Fingersehnen und Bänderrisse sind die Folge: „Hände brauchen lange, um zu heilen. Was umso schwieriger wird, wenn die Patienten die empfohlene Kletterabstinenz nicht einhalten.“ Für den Rücken hingegen ist Klettern laut dem Sportmediziner förderlich.

5. Beim Radfahren treten immer wieder chronische Überlastungsstörungen auf, wenn die Maße des Rads nicht mit denen des Fahrers übereinstimmen. Passt etwa die Sitzhöhe, werden Nacken, Knie und Rücken geschont. Die Formel dazu lautet, dass die Schrittlänge des Fahrers mal 0,883 gerechnet wird. Das ergibt den optimalen Abstand von der Mitte des Tretlager-Gehäuses zur Sattel-Oberkante.

Klingt komplex. Darum rät Thomas Klugevom Innsbrucker Radstudio das Rad vom Profi anpassen zu lassen: „Man muss nämlich noch etliche andere Feinheiten bedenken – wie die Vorbau-Länge, dessen Neigung, die Lenkerbreite und vieles mehr.“ Der Großteil der Radverletzungen stammt laut Sportmediziner Scheiring allerdings nicht von Überlastungen, sondern von Unfällen: „Ich behandle immer wieder gebrochene Schlüsselbeine, wenn jemand über den Lenker gestürzt ist, oder Unterarmbrüche.“ Zudem rät der Telfer, den Puls im Auge zu behalten: „Viele machen den Fehler, Pulsuhren zu verwenden, ohne ihren Ruhepuls zu kennen. Der liegt beim einen bei 160, beim anderen bei 210. Darüber kann nur ein Belastungs-EKG Aufschluss geben.“

6. „Wenn ich mich nach der Winterpause fit fühle, heißt das noch lange nicht, dass meine Sehnen, Bänder und Gelenke das beim Joggen auch sind“, mahnt Scheiring. Der Bewegungsapparat braucht nämlich länger zur Regeneration als das Herz-Kreislauf-System: „Joggt man etwa dreimal die Woche 15 Minuten, ist der Trainingsaufbau optimal.“ Beim Tempo gilt die Faustregel: „Nur so schnell, dass Sie noch reden können. Vollständige Sätze. Denn so mancher meint, ein geschnauftes ,Nein’ oder ,Ja’ wäre schon eine Unterhaltung.“ Treten Schmerzen an Knie oder Schienbein auf, sollte man ein paar Tage pausieren: „Das Läuferschienbein zählt nämlich zu den häufigsten Verletzungen. Dabei wird der Muskel, der sich vorne über den Knochen zieht und für sauberes Abrollen sorgt, überstrapaziert. Das kann bis zur Schleimbeutelentzündung führen.“ (Judith Sam)



Quelle Fotos unter tt.com

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