welt.de: Die Unfallstatistiken sind lückenhaft...

#2 von Unfallstatistik ( Gast ) , 17.03.2012 15:25

... welt.de v. 26.02.2012

Niemand weiß, was wirklich in den Alpen passiert

Die Unfallstatistiken sind lückenhaft und nicht koordiniert. Im März wird deswegen das Bayerische Kuratorium für alpine Sicherheit gegründet


Alle zwei Jahre legt der Deutsche Alpenverein (DAV) seine Unfallstatistik vor. Die Zahlen dokumentieren, bei welcher alpinen Sportart ein Unfall passiert oder ein Notfall eingetreten ist und warum es zu einer Notsituation im Gebirge gekommen ist. Doch auch wenn die Daten vom größten Bergsportverband der Welt (940 000 Mitglieder) kommen, sind sie nur bedingt aussagekräftig.

Denn erfasst werden nur die Unfälle, die die Mitglieder an die Versicherung des DAV melden, um beispielsweise Bergungskosten erstattet zu bekommen - unabhängig davon, ob der Unfall in Bayern, Österreich oder der Schweiz passiert ist. Auch Unfälle in Kletterhallen werden mitgezählt. Genauso bruchstückhaft sind die Daten des Deutschen Skiverbands mit Sitz in Planegg bei München und bei der Bergwacht Bayern. Auch diese Organisationen dokumentieren entweder nur die Unfälle ihrer Mitglieder oder die Unfälle, bei denen Männer und Frauen der Bergwacht im Einsatz waren. Niemand weiß also genau, was in den Alpen wirklich passiert. Die Daten wären aber nicht nur für Bergsportler und Bergretter, sondern auch für Versicherungen, Veranstalter oder Ausrüstungshersteller interessant.

Es gibt aber nur vage Schätzungen, wie viele Alpinsportler Jahr für Jahr in Bayern tatsächlich verunglücken. Über die häufigsten Ursachen kann nur spekuliert werden. Das macht es schwierig, Risikopotenziale bei Sportarten richtig einzuschätzen, Verletzungsgefahren zu erkennen und daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen. "Unsere Zahlen sind von der Tendenz her natürlich aussagekräftig. Jedoch fehlt uns die breite Übersicht", sagt Wolfgang Wabel, Geschäftsbereichsleiter Bergsport beim DAV.

Ende November wurde deshalb beim "Symposium Alpine Sicherheit", das von der Stadt Bad Reichenhall, der Gebirgsjägerbrigade, der Bergwacht und dem Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei in Ainring veranstaltet wurde, beschlossen, die Koordination zu verbessern. Es wurde vereinbart, Fragen der Sicherheit am Berg regelmäßig zu diskutieren. Die Initiative kam von den bayerischen Polizeibergführern. Anfang März wird jetzt offiziell das "Bayerische Kuratorium für alpine Sicherheit" vorgestellt. Mit dabei sind auch Organisationen wie der DAV, die Naturfreunde, die Höhlen- und Karstforscher, die Stiftung Sicherheit im Skisport, der Bergführerverband und die Skilehrer. Und die Bergwacht berät alle Beteiligten.

Vorbild ist Österreich. Dort gibt es bereits seit den 60er-Jahren ein Kuratorium für alpine Sicherheit. Es wurde nach einem dramatischen Lawinenunglück 1965 in Salzburg gegründet, bei dem 13 Jugendliche ums Leben kamen. Durch Forschung und Information fördern die Österreicher seither die Unfallprävention. Dabei werden die 8000 Alpinunfälle, die die Alpinpolizei jedes Jahr in Österreich erhebt, in einer Datenbank detailliert erfasst. Bei einem jährlichen Alpinforum im November in Innsbruck und mittels Lehrfibeln werden die Erkenntnisse Bergführern, Bergrettern und Freizeitsportlern vorgestellt.

Zum einen will man mit diesen Maßnahmen die alpinen Unfallzahlen senken, zum anderen geht es aber auch darum, die Eigenverantwortung am Berg zu fördern. Längst steht das Österreichische Kuratorium für alpine Sicherheit im Ruf eines international anerkannten Kompetenzzentrums zur Unfallvorbeugung im Bergsport. Nicht nur bei tragischen Unfällen, wie zuletzt am Arlberg, wo bei einem Lawinenunglück der niederländische Prinz Johan Friso verschüttet wurde und mehr als 20 Minuten unter dem Schnee begraben war, werden die Experten des Österreichischen Kuratoriums um eine Einschätzung gebeten.

In Österreich begrüßt man, dass Bayern nun eine eigene Expertenkommission einrichtet. "Unfälle verhindert man durch Prävention. Gemeinsam mit den Kollegen in Bayern können wir hier sicherlich gute Fortschritte erzielen", sagt Karl Gabl. Der Meteorologe, der auch Wettervorhersagen für Expeditionen erstellt, ist Präsident des Österreichischen Kuratoriums für alpine Sicherheit. Er erhofft sich durch die Zusammenarbeit vor allem auch neue Impulse für die Analyse von Alpinunfällen.

Befürchtungen, das Kuratorium würde die Präventionsarbeit einzelner Verbände überflüssig machen, gibt es nicht - im Gegenteil: Durch das Kuratorium erhofft man sich beim Alpenverein, der schon seit 40 Jahren Sicherheitsforschung betreibt, dass die Erkenntnisse nicht nur DAV-Mitglieder, sondern alle erreichen, die gerne in die Berge gehen.

Und vor allem wollen die Verbände durch das Kuratorium auch politisch an Gewicht zulegen. Nicht grundlos hat man einen Landtagsabgeordneten zum Vorsitzenden gemacht: Roland Richter (CSU) aus Freilassing.


... INFO/Quelle welt.de

Unfallstatistik




RE: augsburger-allgemeine.de: Sportler stürzt von Kletterwand acht Meter in die Tiefe ...

#6 von Ingolstadt ( Gast ) , 21.02.2013 15:30

... 19. Februar 2013 unter augsburger-allgemeine.de - Von Stefan Küpper

Sportler stürzt von Kletterwand acht Meter in die Tiefe

Ein 30-jähriger Sportler stürzte von einer Kletterwand in Ingolstadt ab. Über acht Meter fiel er in die Tiefe und zog sich schwere Prellungen zu. Von Stefan Küpper

Glück im Unglück: Am Freitagabend ist im Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins, Sektion Ringsee, am Ingolstädter Baggerweg ein Sportler aus über acht Metern Höhe abgestürzt. Dennoch überlebte der 30 Jahre alte Mann den Sturz und kam mit schweren Prellungen davon. Er konnte das Klinikum Ingolstadt inzwischen sogar wieder verlassen.

Was genau passiert ist, ermittelt die Kripo Ingolstadt. Dort gibt es laut Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer einen Spezialisten für Berg- und Kletterunfälle. Der werde sich um diese Sache nun kümmern.

Polizei: Kletterer fiel ungebremst auf den Betonboden

Der abgestürzte Mann, ein Tscheche, war laut Polizei beim Training in einer Wand mit hohem Schwierigkeitsgrad. Seine Freundin sicherte ihn. Um 18.38 Uhr, als er die maximale Höhe von fast zwölf Metern erreicht hatte, rutschte er laut Polizei ab und ins Sicherungsseil.

Nach dem Stand der Ermittlungen rutschte das Seil jedoch durch den Sicherungsachter und der Mann sei ungebremst auf den Betonboden gefallen, heißt es im Polizeibericht. Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung. Das Seil, der Achter und die Klettergurte der beiden wurden sichergestellt. Wie es genau zu dem Unfall kam und, ob die 26-jährige Freundin daran überhaupt Schuld hat, soll nun geklärt werden.
Alpenverein: Haken hatte Bremswirkung

Stefan Moser, Vorsitzender der Sektion Ringsee des Deutschen Alpenvereins, widerspricht der Darstellung der Polizei.

Die Kletterwand sei gar nicht zwölf Meter hoch. Niemand vom Personal in der Halle habe den Sturz zwar direkt gesehen, aber nach seinen Informationen sei der Mann etwa aus einer Höhe von 8,50 gefallen. Er sei auch nicht ungebremst gefallen, sondern das Seil sei noch durch den Haken gerutscht. Das habe eine gewisse Bremswirkung. "Wäre der Fall tatsächlich ungebremst gewesen, wären die Folgen deutlich schwerer gewesen", sagt Moser.

Drei bis fünf Unfälle würden pro Jahr in der Halle passieren. Gemessen an 45 000 Besuchern pro Jahr sei das wenig. Moser: "Alle Indizien sprechen im Augenblick dafür, dass der Unfall wegen eines Sicherungsfehlers passiert ist." Die Partnerin habe wohl mit ihrer Hand nicht ausreichend das Seil blockiert, vermutet Moser. "Wo Menschen sind, werden Fehler gemacht." Umgekehrt sagt er: "Die objektive Sicherheit der Anlage war gegeben."


... Fotos / Quelle - augsburger-allgemeine.de

Ingolstadt


swissinfo.ch: Kletterunfall von Magletsch geklärt ...

#8 von Gast , 02.04.2013 16:03

28. März 2013 - 10:36


Tödlicher Kletterunfall von Magletsch geklärt

Der tödliche Unfall im Klettergarten Magletsch in Gretschins (Gemeinde Wartau SG) vom 22. September 2012 ist geklärt: Das Seil eines 37-jährigen Kletterers riss an einem Karabinerhaken, der durch Abnützung eine scharfe Kante bekommen hatte.

Ein Drittverschulden liege nicht vor, teilte die St. Galler Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Die Strafuntersuchung wurde eingestellt.

Der 37-jährige Kletterer war an einer überhängenden Stelle der Wand bei der Festung Magletsch aus 25 Metern Höhe abgestürzt. Er war sofort tot. Der Verunglückte war von einem Kollegen begleitet und gesichert worden. Beide Kletterer waren erfahrene Bergführer.

Laut Staatsanwaltschaft hängte sich der Verunglückte am Karabinerhaken ein und liess sich ins Seil fallen, um dessen Halt zu testen. Dabei riss das Seil an der scharfen Kante des Karabiners.

Die Unfallursache wurde vom forensisch-naturwissenschaftlichen Dienst der Kantonspolizei St. Gallen untersucht. Gemäss diesen Abklärungen waren das Seil und die Ausrüstung der beiden Kletterer in tadellosem Zustand.

Klettern auf eigene Gefahr

Die Karabinerhaken waren vor Jahren von unbekannten Kletterern an der Wand angebracht worden. Der Klettergarten Magletsch ist frei zugänglich, aber in keinem offiziellen Kletterführer beschrieben. Kletterer können ihn auf eigene Verantwortung und auf eigene Gefahr benutzen, wie die Staatsanwaltschaft schreibt.

Laut dem Gemeindepräsidenten von Wartau, Beat Tinner, ist der Klettergarten Magletsch weiterhin benützbar. Die Gemeinde sei für die Kletterwand nicht verantwortlich, sagte Tinner der Nachrichtenagentur sda. Es handle sich um eine anspruchsvolle Kletterwand für Profis.


Quelle sda-ats swissinfo.ch



merkur-online.de : Nur Prellungen nach Zwölf-Meter-Sturz

#10 von BT ( Gast ) , 13.01.2014 22:57

BT

   

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