taz.de: Ohne doppelten Boden ...

#121 von Trendsport Buildering ( Gast ) , 16.07.2012 23:21

Trendsport Buildering

derstandard.at: Das Wunder von Imst ...

#122 von Das Wunder ( Gast ) , 23.07.2012 12:08

auf derstandard.at - Thomas Rottenberg, 22. Juli 2012


Das Wunder von Imst


Österreich ist im Sportklettern an der Weltspitze. Die drei Besten stammen aus Imst, wie Doppelweltmeisterin Angela Eiter.

Anfangs musste Mike Gabl noch tricksen, um mit Schülern klettern zu gehen - doch damit legte er einen der Grundsteine des aktuellen Kletterbooms

Wenn Michael Gabl die Startseite von Climbers Paradise anklickt, muss er schmunzeln. Denn da fügen sich animierte Felsbrocken zur imposanten Basisinfo zusammen: "5000 Alpinkletterrouten". Der Stein birst. Die Brocken fügen sich wieder zusammen: "3000 Sportkletterrouten." Nach dem dritten "Felssturz" die dritte Botschaft: "1500 Boulderprobleme." Erst danach kommt, was das Publikum im Sommer in den Alpen kennt: Wiesen, Schäfchenwolkenhimmel, malerische Landschaften - und Bergpanoramen. Bloß: Irgendwo im Idyll hängt da immer jemand in der Wand. Aber obwohl das Klischee es gebieten würden: Niemand hat Ähnlichkeiten mit Luis Trenker.

Kein Wunder: Denn Climbers Paradise setzt auf "hippen" Alpinismus - und ist ein Zusammenschluss von Tiroler Tourismusregionen. Mittlerweile 15 lokale Tourismusverbände warfen ihr Kirchturmdenken über Bord und promoten gemeinsam, was längst sogar Städter in relevanten Zahlen die Wände hochgehen lässt: das Klettern.

Das Asset von climbers-paradise.com heißt Übersicht: Statt von Ort zu Ort mühsam nach Klettergärten, Klettersteigen, Alpinschulen und Wegbeschreibungen fahnden zu müssen, finden auch Laien hier, was sie suchen, kompakt und konzentriert.

Klar: Derlei gibt es heute auch anderswo. Doch 2007, als die Seite in viel kleinerem Umfang online ging, war das ganz anders. Und daran, dass die Gegend um Imst beim Kletterboom heute touristisch und sportlich den Ton angibt, ist der, der da schmunzelt, schuld: Michael "Mike" Gabl.

Gabl ist eigentlich Lehrer. Hauptschullehrer. In Imst unterrichtete er Englisch, Italienisch und Sport. Anfang der 1990er-Jahre erkannte man an seiner Schule jenen fatalen Trend, der bis heute aus Hauptschülern oft Jugendliche zweiter Klasse macht: Wer kann, schickt sein Kind ins Gymnasium. "Wir haben uns also überlegt, wie wir unsere Schule interessant machen könnten."

Gabls Idee: Klettern. Logisch: Schon während des Studiums hatte er die Bergführerausbildung abgeschlossen. Die Direktorin war begeistert - die Bürokratie nicht: "Die haben alle Haare aufgestellt." Dennoch ging Gabl mit den Kids 1991 in den Klettergarten. Für zwei Freifachstunden pro Woche: "Im Grunde war es illegal: Wir haben im September begonnen - der Bescheid kam im Juni." Im Winter tat Gabl noch etwas Unerhörtes: Er setzte im Turnsaal Boulder. Auf Deutsch: Er schraubte Griffe und Tritte in die heilige Schulmauer. "Heute ist das fast Standard."

Die Saat ging auf: Die Kinder kletterten mit Begeisterung - und Talent. Gabl schickte sie auf Bewerbe - sie kamen mit Medaillen heim. So kam zur Schule ein Verein. Und aus dem Freifach wurde ein eigener Zweig der Sporthauptschule. Auch die Gemeinde reagierte - und baute 1997 eine Kletterhalle. 1997 war das außergewöhnlich.

Mit Beharrlichkeit zum Ziel

Der Erfolg gab Mike Gabl recht: "Österreich ist im Sportklettern heute eine Weltmacht. Ähnlich wie im Skilauf. Aber von den fünf besten österreichischen Sportkletterinnen stammen drei von hier. Ein Zufall?" Die Bekannteste: Angela Eiter. Die Doppelweltmeisterin stammt aus Imst - und ging hier zur Schule.

Der Konnex zum touristischen Klettern ist für den Kletterguru zwingend: "Die Breitenwirkung: Der Trend war absehbar." Gabl war den lokalen Touristikern seit 30 Jahren in den Ohren gelegen, nicht nur den Winter im Auge zu haben. Doch - mittlerweile Trainer des Sportkletter-Nationalteams und Sportkletter-Ausbildungsleiter der österreichischen Berg- und Skiführer - war er schwerer zu überhören als ein kletternarrischer Turnlehrer: Gabl konnte belegen, dass die Verletzungsgefahr beim Sportklettern deutlich geringer ist als beim Fußballspielen. Oder beim Skifahren. Er konnte auf andere Regionen verweisen. Auf Arco etwa: Auch - und vor allem - Infrastruktur und Informationsaufarbeitung machten die Gegend am Gardasee zum Klettermekka.

Das überzeugte die winterfixierten Touristiker: 2007 stellten die Ötztaler climbers-paradise.com online: als Serviceseite ("Wichtig sind nicht bloß die Routen und ist nicht nur, dass diese gut in Schuss sind, sondern auch die Infos über Wege dorthin: Parkplätze, Wegzeiten, Rastplätze, WCs ..."). Benachbarte Täler und Gemeinden sahen anfangs skeptisch zu. Gabl ließ sich belächeln - und kann dafür heute selbst schmunzeln: "Heute wollen sie alle dabei sein. Am liebsten seit gestern."


Quelle/Fotos --- (Thomas Rottenberg, Album, DER STANDARD, 21.7.2012)

Das Wunder


kletterszene.com: 600 Teilnehmer auf 10. Münchner Stadtmeisterschaft und Fun Cup ...

#124 von münchen ( Gast ) , 26.07.2012 20:00

unter kletterszene.com 25-07-2012


600 Teilnehmer auf 10. Münchner Stadtmeisterschaft und Fun Cup

Ein riesen Erfolg war die 10 Münchner Stadtmeisterschaft und der Fun Cup. Knapp 600 Teilnehmer tummelten sich auf den beiden Veranstaltungen am vergangenen Wochenende im Kletter- und Boulderzentrum des Alpenverein sowie auf den anschließenden Straßen und Plätzen

Bereits vor einem Jahr hatte die Alpenverein Sektion Oberland als Veranstalter (mit Unterstützung der Alpenverein Sektion München) ein neues Konzept für die Münchner Stadtmeisterschaft entworfen. Um den Spagat zwischen Breite und Spitze im Klettersport angemessen zu bewältigen sollte die 10. Stadtmeisterschaft im Klettern in zwei Teile aufgeteilt werden: einen harten, fairen Wettkampf und ein lässiges Spaßevent für jedermann. Umgesetzt wurde diese Idee mit der 10. Münchner Stadtmeisterschaft am Samstag (21.7.) und dem 1. Fun Cup am Sonntag (22.7.). Das Konzept ging voll auf. Die Teilnehmerzahlen verdoppelten sich: insgesamt 600 Teilnehmer gingen an den Start. Das lag zum Teil auch daran, daß die Stadtmeisterschaft der Abschluss des Oberlandcups ist, der sich in diesem Jahr sogar aus ingesamt 4 Kletterveranstaltungen zusammensetzte: 4. CLIMB FREE, 3. Gilchinger Meisterschaft, 7. Tölzer Stadtmeisterschaft und 10. Münchner Stadtmeisterschaft. Teilnehmer aus ganz Bayern waren zur Endrunde nach München gekommen.

Viel Gedränge in der Qualifikation

Dabei wurde die Schraube in der Quali der Stadtmeisterschaft sogar noch etwas angezogen. Nur eine Route galt es zu klettern, dafür waren die allermeisten Boulder mit einem Schiedsrichter besetzt und jedem Teilnehmer standen nur 2 ehrliche Versuche je Boulderproblem zur Verfügung. Diese Änderung verursachte insbesondere in der Endphase der Quali angesichts der großen Teilnehmerzahlen einiges Gedränge. Für das kommende Jahr (die 11. Stadtmeisterschaft) soll die Quali deswegen etwas länger dauern um maximalen Spaß zu garantieren. Bei den Kindern war zusätzlich noch Slacklinen, die 25m-Hangelleiter und das beliebte Bierkastenklettern angesagt. Eröffnet wurde die Stadtmeisterschaft von Uli Hesse (1. Vorsitzender Sportbeirat Stadt München) und von Walter Treibel (1. Vorsitzender DAV Sektion Oberland).
High Jump gewinnt einmal mehr Simon Lang

Direkt nach der Quali stand der traditionelle High Jump auf dem Programm. Etwa 50 Starter drängelten sich dazu im alten Kinderboulderraum und präsentierten unter lauten Anfeuerungsrufen von Seiten des Publikums spektakuläre Sprünge an der Kletterwand. Legendär ist Simon Langs High Jump Sieg 2011 auf der 3. Gilchinger Meisterschaft, den er mit Turnschuhen absolvierte. Einmal mehr siegte der gar nicht so „lange“ Simon Lang auch auf der 10. Münchner Stadtmeisterschaft im High Jump. Im Schnellkraftbereich kann in der Kletterszene also noch einiges Potential erschlossen werden.
Erstklassiges Schrauberteam

Es scheint eine Besonderheit zu sein, daß sich Favoriten auf der Münchner Stadtmeisterschaft nicht voranmelden. Erst im Finale schälte sich heraus, daß viele hochkarätige Kletterer noch bis zuletzt gehofft hatten, das Wetter würde sie noch an den Fels lassen und sich erst kurz vor Eröffnung der Veranstaltung für eine Teilnahme entschieden. Die Organisatoren, hatten das Finale erstmals umgestellt. Kein ellenlanger Wurmboulder mehr, sondern drei harte, zumeist kurze Probleme mit k.o. System. Von den 5 Finalisten jeder Klasse sollten nach dem ersten Boulder nur drei übrig bleiben, im letzten Kletterproblem sollten nur noch die zwei Tagesbesten gegeneinander antreten. Maximale Spannung war angesagt. Wer würde die drei k.o. Runden überstehen?

Ein erstklassiges Schrauberteam hatten die Veranstalter dazu engagiert: Die beiden Bouldernationalkadermitglieder Monika Retschy und Stefan Danker und die beiden Wettkampfkadertrainer von München und Oberland, Kochelassel Jacub Kunc und Boulderass Thomas „Tomtom“ Lindinger. Die vier Schrauber hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und präsentierten sowohl im Finale als auch in der Quali fantastische Boulderprobleme.

Weibliche Jugend stark besetzt

Die Kinderklasse stellt auf der Münchner Stadtmeisterschaft eine Vorausschau auf die kommenden Stars der Kletterszene dar. Mindestens zwei Dutzend deutsche Spitzenkletterer sind einst auf der Münchner Meisterschaft in der Kinderklasse zumeist im Finale angetreten. Bei den Mädels deutete sich diese Tatsache auch auf der 10. Münchner Stadtmeisterschaft an, wenngleich Leonie Lochner verletzungsbedingt nicht antreten konnte. Hier belegten die beiden Lechner Schwestern, Lara und Anna Platz 5 und 6. Kathi Haimerl kam auf den 4. Platz. Die starke Freisingerin Frederike Fell (T-Stern Nachwuchskader) kletterte auf den 3. Platz. Die entschlossen auftretende Bambergerin Charlotte Hahn mußte sich mit dem 2. Rang knapp der bayerischen Bouldermeisterin Jugend C , Romy Fuchs geschlagen geben. In genau derselben Reihenfolge ergaben sich auch die Podiumsplätze in der Gesamtwertung des Oberlandcup 2012: Romy Fuchs (1.), Charlotte Hahn (2.), Frederike Fell (3.).

Dichtes Favoritenfeld bei den Jungs

Ein ähnlich dichtes Favoritenfeld, das allerdings ausschließlich aus Mitgliedern der Wettkampfkader 2 und 3 von München und Oberland bestand, stellte sich zum Finale bei den männlichen Kindern auf. Phillip Götschel kam auf Rang 5, Thomas Nibler erkletterte sich Platz 4, Marco Alder kam auf den 3. Rang, Korbinian „Bini“ Fischer wurde Münchner Vizemeister und Elias „Spiri“ Heinemann, der mit 10 Jahren erst kürzlich seine erste 10 kletterte, siegte zum ersten Mal bei einem Wettkampf. In der Oberlandcupgesamtwertung tauschten jedoch Bini und Spiri die Plätze. Dort gewann mit drei ersten und einem zweiten Platz in allen vier Wettbewerben souverän Korbinian Fischer.

Auswärtige vorn bei der weiblichen Jugend

Bei der weiblichen Jugend hatten die Auswärtigen die Nase vorne. Julia Mühl und Julia Kressierer machten gleichauf Platz 6. Auf den 4. Platz kam Paulina Keinath , Favoritin Louisa Brumma trumpfte zwar technisch stark verbessert auf, mußte sich dann jedoch zwei starken Auswärtigen geschlagen geben: Elisabeth Binder (Gangkofen) wurde Vizemeisterin in ihrer Klasse, Münchner Meisterin bei der weiblichen Jugend wurde verdient Sophie Arnold, die wie alle Jahre zuvor mit einem großen Trupp aus Erlangen angereist war. Die Podiumsplätze im Oberlandcup 2012 ergaben sich identisch: Sophie Arnold (1.) vor Elisabeth Binder (2.) und Louisa Brumma (3.).

8 Teilnehmer im Finale der männlichen Jugend

Wegen Gleichplatzierungen zogen sogar 8 jugendliche Topkletterer ins Finale der Jungs ein. Paul Siebenkäß (Erlangen) wurde Fünfter. Der Präzisionskletterer Johannes Pollner (Freising) machte Platz 4. Guillermo Urzua (Bamberg), der schon im dritten Jahr auf dem Oberlandcup startete, kam auf den 3. Podestplatz und Matthias „Matze“ Reck (München) wurde zum ersten Mal Münchner Vizemeister. Der Sieg ging zwar voll verdient an den taktisch und technisch ausgefeilt aufkletternden Österreicher Matthias Erber (St. Johann), allerdings konnte Matze in der Gesamtwertung Oberlandcup auch noch seinen ersten Sieg einfahren, vor Guillermo Urzua (2.) und Johannes Pollner (3.).

Geli Lorenz konkurrenzlos in der 40+ Klasse

Immerhin 9 Damen 40+ traten auf der Münchner Stadtmeisterschaft an. Die bis dato meist schwach besetzte Klasse beginnt aufzuholen. Im Finale war wieder einmal Claudia Bezold (5.) aus Erlangen dabei, die mit ihrer Crew aus dem Frankenjura seit mindestens 7 Jahren mit am Start ist. Platz 4 gelang Jeanette Heinemann, die Mutter des Siegers aus der Kinderklasse. Sie wollte ursprünglich gar nicht antreten, meinte abschliessend jedoch daß es doch viel Spaß gemacht hat. Anja Meudt, die bereits im Gilchinger Finale aufgetrumpft hatte machte Platz 3. Münchner Vizemeisterin in der weiblichen 40+ Klasse wurde Kai Rosport. An einer kam jedoch niemand vorbei: Angelika „Geli“ Lorenz gewann souverän, allerdings war dieses Jahr eine starke Konkurrentin nicht angetreten: Katrin Lindemann die es als erste den Hattrick im Oberlandcup schaffte (2011, dritter Sieg in ihrer Klasse) wurde allgemein vermisst. Der Oberlandcup zeigte ein ähnliches Ergebnis auf dem Siegerpodest nur Anja Meudt und Jeanette Heinemann tauschten die Plätze.

Nur 10er Kletterer im Finale der 40+ Herren

Die Herren 40+ Klasse zeigt schon seit Jahren extrem stark auf. Als einer der ganzen wenigen Wettkämpfe im deutschsprachigen Raum mit einer 40+ Klasse übt die Münchner Stadtmeisterschaft eine besonders große Anziehungskraft auf diese Gruppe der „Legenden“ aus. Nicht wenige der insgesamt 34 Starter (!) waren oder sind noch im 10. UIAA Grad unterwegs. Die Rangliste der erfahrenen „Silberrücken“ ergab sich nach dem Finale wie folgt: Jörg Perwitzschky (sein Bruder Olaf trat ebenfalls an) aus dem Frankenjura wurde 5. Marco Alders Papa Stefan (der Mann mit den Keulen) kam auf den 4. Rang. Auf Platz 3 biss sich Peter Schneider (Haar) durch, der offiziell nur wegen des schlechten Wetters antrat. Martin Baumer, der Mann mit dem Fingerstrom und Sieger in seiner Klasse 2011 konnte sich „nur“ auf Platz zwei behaupten. Thomas Stallinger kam mit den sehr harten Boulderbrettern des Finales am besten zurecht. Voll verdient stand der Trainer des Wettkampfkader 1 von München & Oberland zuletzt ganz oben auf dem Siegerpodest. Die Reihung der drei Besten in der Oberlandcupgesamtwertung war identisch mit dem Ergebnis der Münchner Stadtmeisterschaft.

Tamara Seibold trumpft auf

Gleich 4 der 6 Damen die im Finale das angeblich schwache Geschlecht vertraten, waren nicht vorangemeldet, sondern schneiten überraschend am Morgen der 10. Münchner Stadtmeisterschaft in Thalkirchen herein. Das bedeutete lange Gesichter bei einige Damen, die in den Vorrunden des Oberlandcup widerholt in der Endrunde dabei waren und auch für München auf eine Teilnahme im Finale gehofft hatten. Dementsprechend stark waren die Mädels an den Finaleboulern unterwegs. Verena Wittling (München & Oberland) kam gleichauf mit Kathrin Albrecht auf Platz 5. Sichtungskadertrainerin Natascha Baumhauer (München & Oberland) erkletterte sich den 4. Platz. Auf den 3. Stockerlplatz kam eine weitere Sichtungskadertrainerin: Anna Vogel (München & Oberland). Im letzten Boulder kam es zum Showdown um den Sieg zwischen der bereits zweifachen Münchner Meisterin Kathrin Schierl (Freising /T-Stern Kader) und der überraschend auftrumpfenden Tamara Seibold, die zum ersten Mal auf einem Oberlandcupwettkampf antrat. Ursprünglich hatte sich der Verfasser dieser Zeilen schwer ins Zeug gelegt um Tamara zu überzeugen, daß sie starten solle, weil sie sehr gute Chancen auf einen der vorderen Plätze habe. Tatsächlich konnte sich sich zuletzt sogar ganz knapp gegendie favorisierte Katrin Schierl durchsetzen. Die Spannung war in diesem Finaledurchgang kaum zu überbieten, denn beide Damen erschienen ungefähr gleichstark. Das Ergebnis der Gesamtwertung im Oberlandcup sah jedoch ganz anders aus: Hier siegte Natascha Baumhauer (1.) vor Katrin Schöttle (2.) und Tabitha Eckfeldt (3.), die alle drei für München & Oberland antraten.

Markus Herdieckerhoff wird Münchner Meister bei den Herren

Bei den Herren hatten sich immerhin drei der fünf Finalisten vorangemeldet, darunter ein alter Bekannter, Arthur Korte (München & Oberland), derzeit wohnhaft in Wien und bereits 2006 und 2008 Münchner Meister bei den Herren. Es roch nach Hattrick. Meistens kommt es anders und dann auch noch anders als man denkt, Arthur scheiterte an einem Sprung , den die anderen Herren statisch überlisteten und konnte sich dennoch mit Rang 4 vor Felix Rampf (5.) platzieren. Der technisch mit vollendetem Stil aufkletternde Steffen Hilger (München & Oberland) kämpfte sich auf den 3. Rang vor. Die Entscheidung wer bei den Herren den Meistertitel einheimst, fiel am letzten Boulder zwischen Lorenz Ulmer, der aktuell in KBM angestellt ist und Markus Herdieckerhoff (Wettkampfkader 1 München & Oberland). Markus sicherte sich schlussendlich mit einer Menge Entschlossenheit und Kampfgeist knapp vor Lorenz den Meistertitel. In der selben Reihenfolge stellte sie die Gesamtwertung des Oberlandcups auf dem Podest dar. Markus (1.), Lorenz (2.) und Steffen (3.) standen bei der Siegerehrung identisch auf den begehrten Stockerlplätzen des Oberlandcups.

Preise über 7000,- auf der Stadtmeisterschaft

Das Publikum war während des Finales voll mitgegangen und entsprechend entspannt verlief die Siegerehrung, bei der Preiseüber 7000,-vergeben wurde. Vielen Dank hiermit nochmals dan die Sponsoren, allen voran Sporthaus Schuster und die Stadtwerke München. Zeitgleich präsentierte Stefan Glowacz im mit 2000 Zuschauern voll besetzten Festzelt am nahen Dietramszeller Platz seine Multimediashow „Abenteuer Expedition“. Aber damit war noch längst nicht Schluss. Am frühen Abend wurden auf dem Globetrotter Outdoorfilmfest auf dem Fussballfeld vor der Kletteranlage die besten Filme von BANFF und EOFT präsentiert. Einige die schon am Morgen um 8:00 Uhr an der Registration anstanden beendeten diesen überaus erlebnisreichen Tag erst kurz vor Mitternacht. Die 10, Münchner Stadtmeisterschaft war damit in ihrer Gesamtheit betrachtet ein echtes Highlight.

Bergfest leidet unter dem schlechten Wetter

Am Morgen darauf starteten um 10:00 Uhr die ersten Teilnehmer auf dem 1. Fun Cup, der im Rahmen des vom Isarlandverein veranstalteten 1. Münchner Bergfestes, stattfand. A propos Bergfest: Vom Kinderkarussel angefangen über ein gutes Dutzend Buden und weitere Veranstaltungen war auf den Straßen und Plätzen rund um das Kletter- und Boulderzentrum des Alpenvereins eine Menge geboten. Im Gegensatz zur Stadtmeisterschaft wirkte sich jedoch das halbscharige (bayer: = von zweifelhafter Qualität) Wetter zum Nachteil des Bergfestes aus. Die Veranstalter kündigten nach dem Wochenende das 2. Bergfest für das nächste Jahr an und erklärten zu Recht, dass hier in Zukunft noch viel Luft nach oben ist. Zurück zum Funcup.

330 Starter auf dem Fun Cup

Der Fun Cup war vom Organisationsteam von München & Oberland in Zusammenarbeit mit der Spielvereinigung Freundschaft Thalkirchen, dem 2Club des Kreisjugendring, der Jugend des DAV und der Jungmannschaft von München und Oberland gemeinsam auf die Beine gestellt worden. Eigentlich sollte es eine Art „Versuchsballon“ gemäß dem neuen Konzept zur 10. Münchner Stadtmeisterschaft werden. An insgesamt 23 Stationen konnten Gruppen und Familien Punkte sammeln. Gewertet wurde in Gruppen, Teamspirit war also angesagt. Offensichtlich hat das neue Konzept voll ins Schwarze getroffen. Unerwartet starteten auf dem Fun Cup über 300 glückliche Teilnehmer. Bei der abschliessenden Siegerehrung standen etliche Familien und Freundesgruppen aber auch zufällig und bunt zusammengewürfelte Teilnehmergruppen auf dem Siegerpodest im großen Festzelt. Als Hauptunterstützer hatte sich beim Fun Cup Globetrotter mit Preisen über insgesamt 3000,- positioniert.


Quelle - Text: Nils Schützenberger Fotos: Marco Kost - unter kletterszene.com


münchen

RE: kletterszene.com: 600 Teilnehmer auf 10. Münchner Stadtmeisterschaft und Fun Cup ...

#125 von Gast , 27.07.2012 13:10

Zitat von Gast im Beitrag #124
[URL=http://kletterszene.com/news/600-teilnehmer-auf-10-munchner-stadtmeisterschaft-und-fun-cup-ergebnisse-bericht-video/] unter kletterszene.com 25-07-2012

[schwarz]600 Teilnehmer auf 10. Münchner Stadtmeisterschaft und Fun Cup

Ein riesen Erfolg war die 10 Münchner Stadtmeisterschaft und der Fun Cup. Knapp 600 Teilnehmer tummelten sich auf den beiden Veranstaltungen am vergangenen Wochenende im Kletter- und Boulderzentrum des Alpenverein sowie auf den anschließenden Straßen und Plätzen ...


Schau, ein prächtiger Erfolg für den Klettersport in unmittelbarer Nachbarschaft! ... TOLL

Dazu meinen sehr viele Kletterer, ... zB. es gäbe genug Interesse (auch abseits vom Klettermekka), nur der ÖWK bräuchte gute Manager und eine passende Marketingstrategie, und dann wären so erfolgreiche Kletterfeste auch in Österreich realisierbar. Für den derzeit unterrepräsentierten Wettklettersport natürlich sehr vorteilhaft


RE: kleinezeitung.at: "Dumme Sportler erreichen mehr" ...

#126 von Gast , 30.07.2012 08:36

vom 29.07.2012 unter kleinezeitung.at

Rogan: "Dumme Sportler erreichen mehr"



Markus Rogan hat in einem Interview wieder einmal für Aufsehen gesorgt. Er sprach über Sex im Olympischen Dorf, "dumme" Spitzensportler und seine bevorstehende Hochzeit für die er zum jüdischen Glauben konvertieren will.

Der 30-Jährige, der über 200 m Lagen am Donnerstag als österreichischer Medaillenkandidat gilt, äußerte sich da nicht nur über seine bevorstehende Verlobung. Rogan möchte für seine künftige Frau, die US-Amerikanerin Leanne Cobb, dem Judentum beitreten und absolviert bereits einen Kurs.

Nicht viele Freunde hat sich Rogan womöglich mit seiner Einschätzung gemacht, wonach man als weniger denkfähiger Sportler mehr erreichen könne. "Ich glaube, es ist ein Riesenvorteil, wenn du weniger denkfähig bist. Es gibt einen guten Grund, warum die richtig guten Sportler nicht viel im Kopf haben, weil da ist der Kopf nicht im Weg", verblüffte Rogan und stellte im Anschluss die Frage: "Warum hat der Armin (vermutlich Assinger, Anm.), der relativ schlau ist, nur vier (Rennen, Anm.) gewonnen und der Hermann (Maier, Anm.) 50?" Auf die Frage, ob Hermann Maier dies nicht als Beleidigung empfinden könne, antwortete Rogan: "Nein überhaupt nicht. Er hat genau das richtige Gehirnschmalz, um sportlich erfolgreich zu sein. Ich glaube, wenn man zu viel hat, dann steht man sich sehr, sehr im Weg."
Erst Sport, dann Sex

Rogan zu den kolportierten, intensiven sexuellen Begegnungen im Olympischen Dorf: "Ich glaube, du hast nur ein bestimmtes Konto an Disziplin. Dann rennen lauter solche Spinner herum, natürlich finden sich Paare sehr schnell und sehr leicht", sagte Rogan, der aber versicherte: "Ich werde dort mit niemanden außer meiner Freundin schlafen, aber vor dem Rennen bin ich abstinent."

Der meiste Sex passiere, nachdem die Sportler fertig sind. "Vorher ist man so eiskalt fokussiert, nachher komplett entspannt - freizügig sozusagen. Du musst nur durch das Dorf spazieren. Am letzten Tag sind 95 Prozent der Sportler fertig, die kommen dann zum Sonnenaufgang nach Hause. Gehen können da eher wenige, sie krabbeln zu ihren Zimmern und schauen, wen sie da noch finden."
Rogan weiter ...

- über seine Finanzen: "Ich habe unglaublich viel Geld verdient, aber ich habe fast alles ausgegeben." Wofür? "Für Flüge um die Welt, für Frauen in jedem Bett, Champagner in allen Preisklassen und für die besten Trainer der Welt."

- ob er gereift ist: "Das weiß ich nicht. In Sydney war ich komplett überrollt und bin 27. geworden. Das war eine Lektion, dass man doch mehr können muss. Ich habe in den nächsten vier Jahren unglaublich trainiert - und in Athen verdient zwei Silbermedaillen gewonnen. Da habe ich gedacht, jetzt bin ich wer. Das habe ich gelebt und hab es mir auch bezahlen lassen. Das Problem war, dass ich mit der Einstellung in Peking gar nichts gewonnen habe. Jetzt bin ich als Sportler eigentlich viel zu alt, um noch eine Medaille zu gewinnen, aber ich glaube, dass ich durch das Training doch noch eine Chance habe."

- was er in Sachen Selbstinszenierung geändert hat: "Das Erste, was ich nicht mache ist, dass ich über den Stephansplatz spaziere und schaue, wie viele Leute mich erkennen, was passiert, wie berühmt bin ich? Es war eine Obsession mit der eigenen Bekanntheit, die kennt keine Grenzen, es taugt mir eigentlich immer noch."

- über Frauen: "Egal wie geil, wie reich eine Frau ist: am Ende musst du mit ihr allein auch interessante Gespräche führen können."

- zu seiner Freundin Leanne, die in Los Angeles Marketingdirektorin eines 5-Milliarden-Unternehmens ist: "Wir schwindeln uns nicht an... Erst wenn wir verlobt sind, ziehen wir gemeinsam ein."

- die bevorstehenden Verlobung: "Ich weiß schon ganz genau, wann und wie und wo ich es machen werde. Dramatisch mich selbst zu inszenieren, das kann ich."

- über Religion: "Ich bin ja nicht religiös. Sie ist Jüdin. Ich habe meine Eltern gefragt, ob das für sie okay wäre und ich kann mir jetzt vorstellen, dem Judentum beizutreten. Meiner Freundin wäre es wurscht, aber ihr Vater ist jüdisch-orthodox, und es ist der Familie sehr wichtig, dass ihre Tochter einen jüdischen Haushalt führt. (...) Ich finde es auch spannend, im Judentum geht es sehr viel um Bildung, um Wissen. Ziel ist es, den Himmel hier auf Erden zu schaffen. Es ist gar nicht so leicht, ich habe ein Semester belegt mit Kursen, die du machen musst. Die heilige Zahl ist 18: mit 18 vierstündigen Kursen in denen du den gesamten Leidensweg lernen und verstehen musst, dann wirst du geprüft, dann bist du offiziell Jude."




... Quelle kleinezeitung.at


derstandard.at: Darabos "ernüchtert und enttäuscht" ...

#127 von Olympiatourismus ( Gast ) , 02.08.2012 23:18

Olympiatourismus

format.at: Olympia-Blamage: Dabei sein ist zu wenig ...

#128 von Olympia-Blamage ( Gast ) , 09.08.2012 20:38

... format.at - Andreas Lampl - 09.08.2012


Olympia-Blamage: Dabei sein ist zu wenig

Auf die gleiche Art und Weise, wie der Sport verwaltet wird, funktioniert in Österreich die öffentliche Verwaltung generell. Nämlich in einem auf Selbsterhaltung ausgerichteten System. Expertise zählt weniger, als dass politisch alles sauber aufgeteilt ist.

Am vergangenen Sonntag ging das olympische Finale im Herren-Tennis über die Bühne; eine charmante kleine Heldengeschichte, wie sie der Sport braucht: die Wiederholung des Wimbledon-Finales, aber mit umgekehrten Vorzeichen. Diesmal konnte der junge Lokalmatador den besten Spieler der Geschichte besiegen.

Wer für ein paar Minuten die Stimmung in London einfangen wollte (und dazu braucht man kein Tennis-Fan zu sein), musste allerdings mit einer gewissen Verwunderung feststellen, dass der ORF die Übertragung eines anderen epochalen Ereignisses vorzog: österreichische Fußball-Bundesliga, Rapid gegen Austria; eine sportliche Veranstaltung, die sich im internationalen Vergleich ungefähr auf dem Niveau befindet wie in England die nationalen Skisprung-Meisterschaften. Einen ähnlich großen Horizont beweist der ORF bei den zwanghaften Versuchen, den Leistungen von Olympia-Sportlern in Disziplinen, in denen wir nicht einmal als Statisten dabei sind, einen österreichischen Anteil abzuringen: Ein erfolgreicher Sprinter hat vor ein paar Wochen einmal in Linz trainiert. Ein anderer Athlet hat sicher einen Physiotherapeuten, dessen Schwager schon zweimal in Tirol auf Urlaub war.

Für sich gesehen ein belangloses Thema – wäre dieser Zugang zu Sport nicht ein beredter Ausdruck für genau jene Provinzialität, die auch die österreichische Sportpolitik beherrscht.

Provinzialität genauso wie Ineffizienz. Die offizielle Sportpolitik reduziert sich auf ein wenig zielgerichtetes Gießkannenprinzip, das vor allem dazu dient, die Existenzberechtigung von Heerscharen an Funktionären abzusichern.

Expertise zählt wenig

Österreich hat eine Bundessportorganisation, unter der drei Dachverbände angesiedelt sind: ein roter (ASKÖ), ein schwarzer (Sportunion) und ein neutraler (ASVÖ), jeweils mit neun Landesverbänden. Daneben agieren 60 Fachverbände (ÖSV, ÖFB etc.) und als Parallelstrukturen das ÖOC, der Heeressport und die Sporthilfe. Es wimmelt nur so vor Präsidien, Beiräten, Sportwarten und Sekretariaten. Locker 1.000 Funktionäre (ohne die einzelnen Sportvereine) haben es sich in dem – seit der Nachkriegszeit mehr oder weniger unveränderten – System gemütlich gemacht. Expertise zählt weniger, als dass politisch alles sauber aufgeteilt ist.

Über 200 Millionen Euro werden verteilt, knapp die Hälfte aus den Einnahmen der Lotterien, der Rest aus diversen Steuertöpfen, etwa des Verteidigungsministeriums und der Länder. Aber viel Geld versickert im Dickicht der Organisation, ohne Qualitätsstandards für Funktionäre. Das kritisiert nicht nur der Rechnungshof. Auch die Sport-Fachleute sind sich einig: Eine koordinierte Förderung würde nicht nur viel billiger sein, sondern auch mehr leisten.

Das blamable Abschneiden bei den Olympischen Spielen wäre eine gute Gelegenheit für den zuständigen Sportminister, sich wieder einmal der lange überfälligen Reformen zu entsinnen. Österreich rangiert im Medaillenspiegel hinter Usbekistan, Singapur und der Mongolei, besser gesagt: kommt dort (bei Redaktionsschluss) überhaupt nicht vor.

Auch diese Bedeutungslosigkeit abseits des Wintersports wäre noch nicht weiter tragisch. Man könnte sogar argumentieren, dass für das Wohl der Gesellschaft der Breitensport wichtiger ist als die Spitze. Aber der Punkt ist: Auf die gleiche Art und Weise, wie der Sport verwaltet wird, funktioniert in Österreich die öffentliche Verwaltung generell. Nämlich in einem auf Selbsterhaltung ausgerichteten System.

Verteilen heißt Macht

Der Subventionsdschungel in Wirtschaft und Agrarbereich ist ähnlich undurchdringlich wie die Förderung von Schwimmern und Tischtennisspielern. Auch der Grund, warum sich eine bessere Planung und Abstimmung nicht umsetzen lässt, ist der gleiche: weil jede Abschaffung von Mehrgleisigkeiten zwischen Ministerien oder zwischen Bund und Ländern für ein paar Funktionsträger zur Folge hat, dass sie die Verfügung über einen Fördertopf verlieren. Und das wird verbissen bekämpft. Denn Geld (zum Verteilen) bedeutet Macht.

Zum Glück sind Orientierung an internationalen Benchmarks und Professionalität in der Wirtschaftspolitik stärker ausgeprägt als bei Sportfunktionären. Einen echten Masterplan, wie sich Österreich im Wettbewerb nachhaltig weit vorne halten kann, gibt es aber ebenfalls nicht. Laut seriösen Berechnungen könnten von den derzeitigen Subventionen bis zu fünf Milliarden Euro eingespart werden, um sie in Bildung und Technologieentwicklung wesentlich effizienter einzusetzen. Aber dafür bräuchte es einen langfristigen Plan.

Sportliche Misserfolge fallen mehr Menschen auf, erzeugen größere Emotionen und nagen am Selbstbewusstsein der Nation – sind aber verkraftbar. Würde Österreich in der Rangliste der Wirtschaftsstandorte in Regionen absacken wie im aktuellen Olympia-Medaillenspiegel, wären die Auswirkungen ungleich dramatischer. Noch sind wir ein Stück weit davon entfernt, doch die gravierenden Mängel in der Sportpolitik sollten der gesamten Regierung ein warnendes Beispiel sein.


Quelle format.at

Olympia-Blamage

derstandard.at: Kletterparadies sächsische Schweiz ...

#129 von Kletterparadies ( Gast ) , 19.08.2012 21:31

... derstandard.at v. 19. August 2012, 16:57


Kletterparadies sächsische Schweiz


foto: ap photo/matthias rietschel


Wind, Wetter und Sonne formten aus dem weichen Sandstein der sächsischen Schweiz das Klettererparadies "Lokomotive".

Das Elbsandsteingebirge der sächsischen Schweiz ist ein einzigartiges Gebiet für ambitionierte Kletterer und Naturfans

"Es ist das beste Klettergebiet und mit nichts vergleichbar", schwärmt Christian Mayerhofer, dabei zurrt er seinen Hüftgurt fest. Immer wieder fährt der drahtige Münchner mit seinem Kumpel zum Klettern in die sächsische Schweiz, obwohl er die Alpen direkt vor seiner Haustür hat. Jede Tour dokumentiert der Hobbyzeichner zu Hause mit filigranen Skizzen der Aufstiegsrouten. "Dort oben hat man ein wunderbares Gefühl von Freiheit", sagt er und schaut hoch zum Gipfel des "Bierdeckels". Die Säule macht ihrem Namen alle Ehre. Oben ist gerade so viel Platz, dass zwei Personen sitzen können. Doch die Sicht ist einmalig.

Über 1100 Felstürme, runzelig wie Elefantenrüssel, ragen aus dem Wald hervor. Sie fühlen sich rau an wie Schmirgelpapier. An manchen von ihnen wachsen Beulen oder steinerne Finger, andere besitzen wabengleiche Löcher. Seit Jahrhunderten nagt das Wetter an der zerbrochenen Sandsteinplatte, die sich hier einst aus einem Meer erhob. Jedes Jahr besuchen drei Millionen Menschen das Elbsandsteingebirge im Osten Deutschlands, das sich zu einem Drittel in Tschechien hineinzieht.

Die Gegend gilt als Wiege des Sportkletterns und als schwieriges Klettergebiet. Hier gibt es ganz eigene Regeln. Danach dürfen Gipfelstürmer keine Hilfsmittel wie Magnesium gegen feuchte Hände benutzen oder Klemmkeile aus Metall, da dies den Sandstein schädigt. Kletterer heißen hier Bergsteiger. Die Ersten, die sich vor 150 Jahren an den senkrechten Wegen hochhangelten, waren die "Schandauer Turner". Einer von ihnen emigrierte in die USA und etablierte dort das Freiklettern, das als Update mit Namen Freeclimbing später wieder zurückkam. Inzwischen gibt es mehr als 18.000 Aufstiegsrouten. Inspiriert von der Dramatik der steinernen Türme gaben die Erstbesteiger den Wegen und Gipfeln verheißungsvolle Namen wie "Aha-Erlebnis", "Sand im Auge" und "Himmelfahrtskante". Die schwierigeren unter ihnen nennen sich "Molotovcocktail", "Apokalypse" und "Letzte Ölung".

Der König der Bergsteiger ist Bernd Arnold. Er läuft die Felsen sogar barfuß hoch. "Klettern ist kein Sport, sondern eine Lebensform", sagt der inzwischen 64-Jährige. Der Einheimische muss es wissen, denn vor seiner Haustür hat er die meisten Gipfel als Erster bestiegen. Als Ehrenbürger lebt er in dem Fachwerkstädtchen Hohnstein und bietet Kletterkurse an.

Eng mit dem Sport verbunden ist das "Boofen", das Schlafen unter einem Felsvorsprung oder in einer Höhle (poven = tief schlafen). Die ersten Kletterer aus Dresden kamen mit dem Fahrrad und konnten am späten Abend nicht mehr heimradeln. Sie sammelten Holz, entzündeten ein Feuer, grillten Würstchen und rollten schließlich auf sandigem Grund ihre Schlafsäcke aus. Bis heute sind die Plätze auf keiner Karte exakt vermerkt.

Ohne Geld und ohne Seil

Die berühmteste Erklimmung im Elbsandsteingebirge vollzog im Jahr 1848 der arbeitslose Schornsteinfeger Sebastian Abratzky. Er hatte kein Geld für den Eintritt der Burg Königstein. Deshalb kletterte er ungesichert die Festungsmauer hinauf. Oben angekommen, nahm man ihn sofort gefangen. Seine Erlebnisse schrieb er unter dem Titel "Die einzige Eroberung der Festung Königstein" nieder und lebte vom Erlös des Heftchens, bis er starb. Heute ist der "Abratzkykamin" eine offizielle Klettertour, auch wenn man nach wie vor nicht über die Burgmauer steigen darf.

Ganz unten in der Schlucht ist es modrig und feucht wie in einem Keller. Riesige Felsblöcke liegen verstreut, als hätte Gulliver Mikado mit ihnen gespielt. Aus ihren Ritzen sprießen üppige Farne und Moosteppiche.

In der Wolfsschlucht machen am Abend dutzende Scheinwerfer dem Mond Konkurrenz. Dort liegt die Freilichtbühne von Rathen. Gerade läuft die "Zauberflöte". Auf der Landschaftsbühne wurden 1936 die ersten Karl May Festspiele uraufgeführt. Das beliebteste Stück ist jedoch seit langem "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber. Nach dem letzten Applaus pilgern Scharen von Besuchern durch die Gassen Niederrathens ans Elbufer. Eine Gierseilfähre bringt sie bis ein Uhr nachts über den Fluss zurück in den Ortsteil Oberrathen. Die sogenannte "Fliegende Brücke" steht unter Denkmalschutz.

Auch Christian Mayerhofer und sein Partner nehmen die Fähre. Diesmal "boofen" sie nicht, sondern übernachten in einer Pension auf der anderen Elbseite. Welche Säule kommt als Nächste? "Zum 'Bierdeckel' gehört natürlich die 'Flasche'", lacht der Kletterer, "und für die ,Letzte Ölung' ist später immer noch Zeit."


... quelle (Monika Hippe, Album, DER STANDARD, 18.8.2012)

Kletterparadies

wirtschaftsblatt.at: Bulgaren klettern erfolgreich nach oben ...

#130 von Kletterwand ( Gast ) , 27.08.2012 16:15

unter wirtschaftsblatt.at vom 07.08.2012

Bulgaren klettern erfolgreich nach oben

Wien. "Österreich ist einer der wichtigsten und schwierigsten Märkte." Tzvetomir Bonev ist Geschäftsführer von Walltopia Austria. Das bulgarische Unternehmen ist einer der weltgrößten Hersteller von Kletterwänden. Und es ist ein osteuropäischer Investor in Österreich. Deren Zahl ist laut der Austrian Business Agency im Steigen begriffen.

Schwieriger Markt

Zwischen 2004/05 und 2010 konnte nur mit Mühe verkauft werden, erzählt Bonev von den Anfängen. Der Markt hierzulande sei gesättigt, rundherum gebe es Konkurrenten. Ein gewisses Misstrauen der Kunden gegenüber einer Firma aus Osteuropa sei außerdem zu bemerken gewesen.

Spätestens da wussten die bulgarischen Kletterexperten: Eine Niederlassung in Österreich sollte gegründet werden. Seit 2011 ist Walltopia Austria in Betrieb. 40.000 € wurden für Gründung, Office und Einrichtung in die Hand genommen, sagt Bonev.

Das 1996 gegründete ehemalige Garagen-Start-up aus Sofia wächst rasant. Mittlerweile gibt es zwei Produktionsstätten in Bulgarien und 350 Mitarbeiter inklusive 14 Designer in Sofia. Der Umsatz bewegt sich im "zweistelligen Millionen-€-Bereich". Walltopia baut keine Kletterhallen, sondern stattet die Wände fürs Klettern aus.

Seit der Eröffnung in Österreich konnten vier Aufträge erfüllt werden. Weitere Projekte sind in der Pipeline. Walltopia Austria hat derzeit keine Angestellten, sondern arbeitet mit drei Partnern zusammen. Zur Montage reisen die Experten aus Bulgarien an.

Heuer besser als 2011


Und wie geht es der Branche? "Heuer ist es besser als 2011", sagt Bonev. Wegen der Krise müssen die Auftraggeber, meist Gemeinden, sparen. Klettern ist aber ein Gemeinschaftssport, der sich schnell herumspricht und Interessierte anzieht, sagt Bonev. Außerdem springt Walltopia als Gesellschafter ein, sollte ein Investor zu wenig Geld haben-so in Russland, Kanada und demnächst in Deutschland. Auch für Österreich sei dieses Modell nicht auszuschließen. Und die Zukunft? Niederlassungen in Spanien und Italien sind angedacht. Die Entscheidung treffe der Eigentümer. "Wichtig sind zufriedene Kunden, denn das ist gut fürs Geschäft."



Quelle wirtschaftsblatt.at

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