RE: die besten tips für deine sicherheit - 2

#11 von franz ( Gast ) , 25.01.2011 18:56

Sichern bei Wettkämpfen

Sicherheit ist das Thema Nr. 1 beim Klettern, ob Seilklettern oder Bouldern, überall gilt es notwendige Sicherheitsstandards einzuhalten, eine Selbstverständlichkeit. Vertrauen ist natürlich wichtig, aber jeder sollte sich immer wieder Fragen - "kann der Kletterpartner das 1 x 1 beim Sichern"?

Bei den Wettkämpfen sollten nur sehr gut ausgebildete Sicherer zum Einsatz kommen, insbesondere muss hier das dynamisches Sichern im FF beherrscht werden, leider weiß man dass dies nicht immer so ist und selbst im Weltcup gibt es Auffälligkeiten, dass die Sicherer manchmal mit "blockierenden" Sicherungsgeräten nicht mit gebotener Weichheit einen Sturz abfangen konnten.

So toll auch die sogenannten "Halb- bzw. Vollautomaten" im normalen Gebrauch unbestritten sind, so kann man mit den gleichen Geräten zu hartes Sichern nicht ausschließen und die folglich zu erheblichen Problemen führen. Nachdem die Wettkampfregeln nur eine Empfehlung für dynamisches Sichern vorschlagen, bleibt es dem Veranstalter und letztendlich dem Schiedsrichter vorbehalten dafür zu sorgen dass die Sicherer regelkonform ihre verantwortungsvolle Aufgabe erfüllen. Wie wir aber alle wissen, ein Sicherungsfehler genügt um den Schaden zu verursachen, daher wäre Prävention hier dringend notwendig.

Wenn man nun das Ausbildungsangebot in der Wettkampfpraxis aber näher betrachtet, so kommt man relativ rasch zu einem ahaaa Erlebnis, es gibt Aus- und Weiterbildungen für EDV Bearbeiter, Schiedsrichter und Routensetzer, was sicher notwendig und auch wichtig ist, aber für die Gruppe der Sicherer findet man kein Ausbildungsangebot, ausgenommen Kletterkurse. Aber es gibt keinen Hinweis dass die Sicherer überhaupt einen Kletterkurs noch ein wettkampfkonformes Können nachzuweisen haben. Natürlich achten sehr viele verantwortungsvolle Veranstalter und Schiedsrichter auf gute Sicherer, aber man hört auch gegenteiliges.

So bleibt nur zu hoffen, das es auch für die Wettkampf-Sicherer entsprechende Qualitätsstandards entwickelt werden und hilfreiche Weiterbildungskurse eingeführt werden, damit die dynamische Sicherung mit "Tuba" oder "Achter" weiterhin bei den Wettkämpfen mit hoher Sicherheit zum Einsatz kommen.

#12 von fritz ( Gast ) , 26.01.2011 18:39

Interessant? Die altbekannte Haftungsfrage bei Wettkämpfen wird hier aufgewärmt, ich glaube es kann jeder selbst entscheiden ob er bei Wettkämpfen (wo das Unfallrisiko selbst zu tragen ist) starten will, oder? Wahrscheinlich werden die Teilnehmer dieses unangenehme Unfall- u. Haftungsthema bis zum Tag x weiterhin gelassen ausblenden.

#13 von hans ( Gast ) , 26.01.2011 19:45

welch seltsame diskussion, haftung hin oder her, alles reine vermutungen - es gab noch nie probleme ...

#14 von kurt ( Gast ) , 30.01.2011 20:33

"Sicherheits-Deligierte", wozu eigentlich - könnte nun die Frage lauten, ja aber solange es keine Probleme gibt - wer will sich mit so unangenehmen Fragen wie Unfallprävention, Unfallfolgen, Haftung oder Schadenersatzanspruch befassen, und schon gar nicht mit ernsthaften Verletzungen und ihrer Wirkung auseinandersetzen. Und es ist eben für einige Leute leichter, wenn sie gleich jegliche Haftungen bei Kletter-Veranstaltungen auf die Teilnehmer über-wälzen. Punkt und aus. Und wen kümmert es, ja richtig, is eh wuscht, wird schon gut gehn?!? Man muss es nicht so genau nehmen, Augen zu und durch. Alle tun ihr Bestes, no na, und wir Teilnehmer haben ein doch nie enden wollendes Vertrauen. Es fragt auch niemand näher nach warum auf einigen Wettkampfeinladungen zu lesen steht - "für Unfälle wird nicht gehaftet" - und damit könnte man diese unangenehme Frage nach einem Sicherheits-Beauftragten bei Wettkämpfen wieder in den hinteren Teil der untersten Schublade legen. Wünsche allen Kletterern weiterhin ein unfallfreies Wettkampfvergnügen.

#15 von paul ( Gast ) , 04.02.2011 17:25

GRIGRI 2 - Sicherungsgerät mit verstärkter Bremskraft

#16 von vera ( Gast ) , 04.02.2011 18:00

Zitat von kurt
"Sicherheits-Deligierte", wozu eigentlich - ....

JA WOZU? Die Forderung nach einem "Sicherheits-Deligierten" ist nicht nur berechtigt, es macht wirklich Sinn und in Sicherheit zu investieren ist ein zwingendes Gebot - unabdingbar.

Es wäre nur zu billig, wenn man so ziemlich alle Schlüsselpositionen für einem Wettkampf vorausschauend gut schult, aber die Ausbildung für Sicherer und die wichtige Funktion der Sicherheitsüberwachung weiterhin unberücksichtigt bleibt! Unfall-Prävention muss auch im Wettklettersport seinen Platz und einen unverzichtbaren Stellenwert bekommen.

#17 von erika ( Gast ) , 04.02.2011 18:45

Schulung für Wettkampf-Sicherer absolut notwendig und auch die Funktion für die Sicherheitsüberwachung wäre zu begrüßen! Bei den Wettkämpfen werden immer mehr Starter, die Anforderungen wachsen und werden immer umfangreicher - Organisatoren, Schiedsrichter und Routensetzer sind sowieso jetzt schon voll ausgelastet. Hier sind die Vereine und Wettkletterverbände auch gefordert sich um die Sicherheit intensiv zu kümmern.

#18 von tomy ( Gast ) , 04.02.2011 22:58

Zitat von erika
Schulung für Wettkampf-Sicherer absolut notwendig und auch die Funktion für die Sicherheitsüberwachung wäre zu begrüßen! Bei den Wettkämpfen werden immer mehr Starter, die Anforderungen wachsen und werden immer umfangreicher ...

... Verbesserungen im Sinne der Sicherheit wären zu begrüßen und beim Wettkampf sollte jeder auf die gebotene Sicherheit achten!

Empfehlungen für die Sicherer kann jeder in den IFSC Wettkampf-Regeln selbst nachlesen, auch die Deutschen kennen sehr strenge Sicherheits-Regeln, bei Wettkämpfen sind derzeit Tuba und Achter zugelassen, keine anderen Seilbremsgeräte darf der Schiedsrichter zulassen - und in diesem Video wird die richtige Bedienung mit dem anerkannten Sicherungsgerät sehr gut erklärt ...

tube:
Partnercheck ist auch beim Wettkampf erlaubt: .

Interessante Regelung beim DAV:

3.3 SICHERHEIT

3.3.3 Das vom Organisator eingesetzte Sicherungsteam muss für das wettkampfmäßige
Sichern geschult sein. Der DAV-Schiedsrichter ist zu jeder Zeit des Wettbewerbes
berechtigt, den Organisator anzuweisen, einen Sichernden zu ersetzen. Falls ein
Sichernder ersetzt wurde, darf dieser im weiteren Verlauf des Wettbewerbes keinen
Teilnehmer mehr sichern.

4.5 SICHERHEIT UND SICHERN
6.2 SICHERHEIT
etc.

#19 von josef ( Gast ) , 05.02.2011 07:39

tolle beiträge zu einem eher im schatten stehenden thema!

preventive sicherheitmaßnahmen muss im kletterersport immer ein zentrales anliegen bleiben, weil jede prevention - ob schulung der sicherer oder sensibilisierung der schiedsrichter, routenbauer und organisatoren zur sicherungspraxis und sicherheitsstandards, installierung eines sicherheitsbeauftragten, etc. etc. - sind unverzichtbare, jedenfalls wichtiger und wertvoller als die beste wettkampfroute ...

die sicherheit der kletterer darf nicht leiden!

#20 von dani ( Gast ) , 14.02.2011 21:22

Zitat von tomy
..........Interessante Regelung beim DAV:

3.3 SICHERHEIT

3.3.3 Das vom Organisator eingesetzte Sicherungsteam muss für das wettkampfmäßige
Sichern geschult sein. Der DAV-Schiedsrichter ist zu jeder Zeit des Wettbewerbes
berechtigt, den Organisator anzuweisen, einen Sichernden zu ersetzen. Falls ein
Sichernder ersetzt wurde, darf dieser im weiteren Verlauf des Wettbewerbes keinen
Teilnehmer mehr sichern.

4.5 SICHERHEIT UND SICHERN
6.2 SICHERHEIT
etc.

... link Österreichische Bestimmungen http://www.wettklettern.at