derstandard.at : Erfolgsranking heimischer Sportverbände bleibt umstritten ...

#321 von Erfolgsranking ( Gast ) , 15.12.2015 14:36


unter derstandard.at vom 14. Dezember 2015


Erfolgsranking heimischer Sportverbände bleibt umstritten

Peter Kleinmann will belegen, dass Volleyball benachteiligt wurde und deshalb 300.000 Euro verlor. Hockey versiebenfachte seine Fördersumme. Viele Fragen bleiben offen

Wien – Das Absurditätenkabinett der österreichischen Sportförderung ist um eine Attraktion reicher.

Vor wenigen Tagen hat die sogenannte Bundes-Sportkonferenz (BSK) als Leistungsorgan des sogenannten Bundes-Sportförderungsfonds (BSFF) sein zweites Erfolgsranking der sechzig heimischen Sportverbände präsentiert, wobei – Moment! Nach der Aufregung, die vor einem Jahr das erste Ranking verursacht hatte, wurden diesmal die Sportverbände eben nicht gereiht, sondern es wurde in verschiedene Kategorien eingeteilt. Man kann auch sagen, es wurde verschleiert. Schon der groben Einteilung der Sportarten liegt Gutdünken zugrunde.

In vier Gruppen wurden Erfolge verschiedener Verbände miteinander verglichen: Verbände mit olympischen Sportarten für Solisten oder Zweierteams (15), Verbände mit olympischen und nicht olympischen Sportarten (5), nichtolympische Verbände (5) sowie Verbände mit olympischem und nichtolympischem Teamsport (5). "Nötige Nachschärfungen" Der Durchrechnungszeitraum umfasste in den Sommersportarten die Jahre 2013 und 2014, im Winter die Saisonen 13/14 und 14/15, zur B Weltranglisten.

Sportminister Gerald Klug, der mit dem ersten Ranking unzufrieden war, sprach kürzlich von "nötigen Nachschärfungen", die vorgenommen worden seien. Tatsächlich hat der BSFF bei der "Erfolgsbewertung" nicht weniger als acht Änderungen gegenüber dem Vorjahr vorgenommen, zum Beispiel spielt die "Medienpräsenz" beim Berechnen des "Faktors Sportart" keine Rolle mehr.

Natürlich lässt sich anhand der zugesagten Fördermittel noch immer ganz leicht ein Ranking erstellen, der Standard war so frei (siehe Grafik). 30 Verbände werden nun also bedacht, fünf mehr als im ersten Jahr, und die dreißig Ränge dahinter sind nicht mehr ausgeschildert. Mag sein, auch deshalb ist die Aufregung nun geringer. Da und dort haben sich Sportarten allerdings kaum erklärbar verbessert oder verschlechtert. Aufsteiger und Absteiger Die Handballer, die vor einem Jahr leer ausgingen und sich bitter über Platz 37 beklagten, finden sich nun an 17. Stelle wieder und lukrieren 106.200 Euro. Hingegen rutschten die Volleyballer (inklusive Beach) vom zweiten auf den 20. Platz ab, von 396.700 Euro auf 96.000 Euro.

ÖVV-Präsident Peter Kleinmann sagt: "Ich kann belegen, dass Kriterien willkürlich herangezogen werden." Der ÖVV sei in drei Punkten benachteiligt worden. "Das System hat sich nicht geändert, "es ändern sich nur die Leute, die sich beschweren." Volleyball sei "unter die Räder gekommen. Dabei hatten wir nicht viel weniger Erfolge als im Jahr davor." Kleinmanns Resümee: "Alle Klarheiten restlos beseitigt, nirgendwo Transparenz." Ein Höhenflieger ist der Hockeyverband, der sich von Rang 23 und von 23.300 Euro auf Rang sechs (168.900 Euro) katapultierte, also mit mehr als dem Siebenfachen der ersten BSFF-Fördersumme bedacht wird. Der Eisstocksport verachtfachte sich gar von 15.300 auf 122.000 Euro.

Der Kletterverband stürzte weniger platzierungstechnisch – von drei auf neun – denn finanziell ab, auf 149.100 statt 365.300 Euro. Der Rodelverband verlor nur zwei Ränge (von fünf auf sieben), macht 168.900 statt 306.700 Euro.

Bemerkenswert bleibt vor allem die Tatsache, dass der BSFF, über dessen Ranking vier Millionen Euro, also zehn Prozent der jährlichen Spitzensportförderung ausgeschüttet werden, selbst Personal- und Bürokosten von mehr als 900.000 Euro verursacht. Praktisch unverändert ist die Zusammensetzung der Bundes-Sportkonferenz, die einen "klassischen Interessenkonflikt" bedingt, wie ein hoher Sportfunktionär schon beim ersten Ranking erklärte. "Da sind wirtschaftliche Interessen, ja: Abhängigkeiten gegeben." Fördernde Geförderte Der BSK sitzt Astrid Stadler vor, die Ex-Präsidentin des Bob- und Skeletonverbands.

Unter den Mitgliedern finden sich Verbandspräsidenten wie Peter Schröcksnadel (ÖSV) und Leo Windtner (ÖFB). Dass der ÖSV wieder auf Rang eins landete und sich der ÖFB von Rang sechs auf Rang zwei verbesserte, überrascht so oder so nicht. Und wenn irgendein Rechnungshof vielleicht irgendwann bekrittelt, dass Förderer sich selbst gefördert haben, wird das eine Randnotiz sein. (Fritz Neumann, 15.12.2015)
Link bsff.or.at





quelle : derstandard.at/

Erfolgsranking

kleinezeitung.at : Slowene holte sich den Meistertitel im Eisklettern ....

#322 von Eisklettern ( Gast ) , 19.01.2016 00:14


Kleine Zeitung berichtet am 07.01.2016


Slowene holte sich den Meistertitel im Eisklettern


Der Osttiroler Peter Ortner holte sich hinter Janez Svoljsak den zweiten Platz. Dritter wurde der Oberkärntner Spitzen-Bergsteiger Markus Pucher. Bei den Damen war Melanie Glanznig einsame Spitze.

KÖTSCHACH-MAUTHEN Die Internationalen Österreichischen Meisterschaften im Eisklettern hat der slowenische Profi, Janez Svoljsak, eindeutig für sich entschieden. Den 28 Meter hohen "Alpinen Marterpfahl" im ÖAV-Freizeitzentrum Mauthen bezwang er in einer Rekordzeit von 2:16,7 Minuten. Die Drytooling-Passagen im Überhang meisterte er mit viel Geschick und flog dann im Steileis förmlich zur Glocke auf die Turmspitze. Der Osttiroler Peter Ortner konnte die Zeit nicht knacken und wurde Zweiter vor dem Oberkärntner Spitzen-BergsteigerMarkus Pucher. Bei den Damen war Melanie Glanznig zwar die einzige Teilnehmerin, ihre Leistung als Siegerin ist dadurch dennoch nicht zu schmälern. "Sie meisterte nach großartiger Kletterei in 6:51,00 Minuten die Glocke und wurde damit Österreichische Meisterin", sagt Organisator Sepp Lederer vom ÖAV Obergailtal.

Die beiden Routensetzer Rudolf Purat und Giuseppe Rubiu hatten in mehrtägiger Arbeit drei selektive Routen für die Qualifikation und eine mit vielen Hindernissen gespickte für das Finale geschaffen. Neben den Spitzenalpinisten Markus Pucher, Peter Ortner und Toni Ponholzer hebt Lederer die Leistung von Karl-Heinz Kurzweil hervor, der im Finale als erster Kletterer die Glocke erreichte.

Allgemeine Klasse - männlich:

Janez Svoljsak (AO Kranj), 2:16,70 Höhe 100
Peter Ortner (BGF Osttirol), 3:10,20 Höhe 100
Markus Pucher (ÖAV Gmünd), 3:17,80 Höhe 100
Karl-Heinz Kurzweil (ÖAV Obergailtal), 7:26,40 Höhe 100
Damir Belic (SPK-Rirock Climbing), 3:32,80 Höhe 80
Andreas Robatsch (ÖAV Obergailtal), 3:08,80 Höhe 40
Paul Kohlmaier (SC Göriach), 4:15,20 Höhe 30


Melanie Glanznig zeigte als einzige Dame ihr Können im EisFoto © KK/ÖAV


Quelle + Foto kleinezeitung.at

Eisklettern

orf.at : Greenpeace findet wieder Gift in Outdoor-Kleidung ...

#323 von Outdoor-Kleidung ( Gast ) , 25.01.2016 18:04



unter orf.at vom 25.01.2016


Greenpeace findet wieder Gift in Outdoor-Kleidung

In Jacken, Hosen und Schuhen sowie Rucksäcken und Schlafsäcken von Outdoor-Firmen stecken nach Angaben von Greenpeace noch immer häufig umwelt- oder gesundheitsschädliche Chemikalien. Nur in vier von 40 untersuchten Artikeln seien keine polyfluorierten Chemikalien (PFC) festgestellt worden, teilte die Umweltorganisation am Montag anlässlich der Sportmesse ISPO in München mit.

Die Outdoor-Branche setze weiterhin Schadstoffe ein, von denen sich einige in der Natur anreicherten oder sogar krebserregend wirken könnten, kritisierte Greenpeace. Die Ergebnisse des dritten Outdoor-Bekleidungstests von Greenpeace seien enttäuschend für die Liebhaber von Outdoor-Kleidung, die sich ihre Ausrüstung sauber und umweltfreundlich wünschen.

Textilhersteller müssten riskante Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen, forderten die Umweltschützer. Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) werden von der Outdoor-Industrie bei der Herstellung wasserdichter Membrane sowie wasser- und schmutzabweisender Beschichtungen verwendet.

Elf der 40 Produktproben enthielten laut Greenpeace die gesundheitsschädliche, krebserregende Perfluoroktansäure (PFOA). Die Konzentration sei dabei über dem derzeit schon in Norwegen geltenden Grenzwert von einem Mikrogramm pro Quadratmeter gelegen. Andere sehr langlebige PFC seien teilweise in noch höheren Konzentrationen gefunden worden.

Die Schadstoffe verursachen laut Greenpeace vor allem in den Herstellungsländern Schäden an Mensch und Natur. Dabei gebe es PFC-freie Alternativen: Wetterfest und PFC-frei seien zum Beispiel Textilien aus Polyester und Polyurethan. Greenpeace bemüht sich seit 2011 mit der Kampagne "Detox" darum, dass Firmen bis 2020 Kleidung und Schuhe giftfrei produzieren.


Quelle orf.at


Info/News/Fotos Detox-Kampagne "Greenpeace"

http://detox.greenpeace.at/outdoor



An The North Face und Mammut: Entgiftet das Abenteuer!

Wenn der Berg ruft, packen wir unsere Outdoor-Sachen und stürzen uns ins Abenteuer. Wir lieben diesen sportlichen Kick inmitten der Natur. Und vergiften so unbewusst unsere Umwelt.

Denn in Produkten der großen Outdoor-Marken The North Face und Mammut wurden nun hohe Konzentrationen an PFC nachgewiesen. Giftige Chemikalien, die für viele Jahre unsere Luft und unser Wasser verseuchen. Das ist doch absurd: Unsere Leidenschaft für die freie Natur fügt damit genau dieser erheblichen Schaden zu.

Dabei gibt es längst sichere und nachhaltigere Alternativen, um für die wasserfeste Beschichtung von Kleidung zu sorgen.

Wir wissen, dass auch The North Face und Mammut unsere Umwelt am Herzen liegt. Daher fordern wir sie auf, ihre Produktion zu optimieren und zu entgiften!

Outdoor-Kleidung

tt.com : Suche nach Kletterroute im Schwierigkeitsgrad 11+ ...

#324 von Gast , 01.02.2016 18:02




Quelle tt.com - 29.11.2015 10:13 TT / Tiroler Tageszeitung




Suche nach Kletterroute im Schwierigkeitsgrad 11+


Was treibt den Menschen an? Immer höher, immer weiter könnte es im Fall von Angela Eiter heißen. Als bislang weltweit einzige Frau ist die Tarrenzerin drei Routen im elften Schwierigkeitsgrad geklettert – nun soll es noch ein bisschen schwieriger werden.

Wer Angela Eiter zum ersten Mal gegenübersitzt, der kommt ins Staunen. Zum einen, weil man der kleinen, zerbrechlich wirkenden Frau so gar keinen schweren Kraftakt zutraut. Zum anderen, weil Hände und Arme nicht zum Rest ihres Körpers passen wollen – so muskulös und wohlgeformt sind sie. Und dann denkt man an die vier WM-Titel sowie drei Gesamt-Weltcup-Siege, die die 29-Jährige im Laufe ihrer aktiven Sportkletter-Zeit eingefahren hat und weiß, dass auch im Fall von Angela Eiter der erste Eindruck mitunter täuschen kann.

„Ja, ich bin nicht nur eine Frau, sondern auch noch eine kleine Frau“, lacht die Tarrenzerin. 1,54 Meter ist sie groß, ihre Spannweite – also der Abstand von den Fingern der linken bis zu jenen der ausgestreckten rechten Hand – beträgt 1,58 Meter. Der Wanderalbatros hält unter den Vögeln den diesbezüglichen Rekord, seine Flügelspannweite macht bis zu 3,60 Meter aus. Und fast möchte man wetten, dass Eiter unter den Kletterinnen einen ähnlichen Titel trägt – allerdings als jene mit der geringsten Spannweite.

Spannweite, Körpergröße, Geschlecht, eigene Stärken: Das alles hat nämlich entscheidenden Einfluss auf das Klettern – vor allem in jenen Sphären, in denen sich Angy bewegt. In den vergangenen Monaten ist sie als bislang weltweit einzige Frau drei Routen im elften Schwierigkeitsgrad geklettert (laut UIAA-Bewertungsskala). „Alle total unterschiedlich“, erzählt sie von Hades (Nassereith), Big Hammer (Pinswang) sowie Era Vella (Margalef/Spanien).

Schwierig war bereits die Suche danach. „Denn nicht jede Route ist geeignet für mich“, bringt Eiter wieder Spannweite, Körpergröße, Geschlecht und Stärken – in ihrem Fall Ausdauer – ins Spiel. Eines allerdings eint alle Routen, zumindest am Beginn: „Man steht am Fuß der Wand, überlegt, ob es möglich ist, probiert und hofft, dass es klappt.“ Doch weil es nicht immer klappt, ist auch Eiter schon an Routen gescheitert: weil diese zu „männlich“ waren, mit weit auseinanderliegenden Griff- und Trittmöglichkeiten. Da gibt es z. B. eine Route in Spanien, für die man „eine 1,70-Meter-Spannweite haben sollte“. Und weil viele Routen „dynamischen, kraftvollen Stil fordern, was für mich als Ausdauerkletterin schwierig ist“.

Da wundert es kaum, dass für Eiters nächsten Plan nur eine Hand voll Routen in Betracht kommen. Denn nun will sie nach dem Plus greifen: einer Kletterroute im Schwierigkeitsgrad 11+.

Erst eine Frau, die 14-jährige Amerikanerin Ashima Shiraishi, sei in diesem Schwierigkeitsgrad unterwegs gewesen, während Männer es bereits bis 12+ gebracht haben. „Ich will einfach meine Kletterleidenschaft auskosten“, nennt Eiter ihre Beweggründe – auch wenn diese mit allerhand Strapazen verbunden sind. Körperliche Vorbereitung lautet das Stichwort, vier- bis fünfmal Kraft und Ausdauer trainiert sie derzeit in der Woche, solange es die Finger und alte Verletzungen zulassen.

Denn nicht immer hält die zarte Haut, oft sind offene Wunden der Fall. Erst vor vier Wochen hat sie sich zudem einen Bauchmuskel gezerrt, im vergangenen Winter wiederum beim Sturz ins Seil eine Muskelsehne am Sitzbeinhöcker gerissen – daran laboriert sie heute noch. „Die Schmerzen waren schlimm, ich konnte lange nicht sitzen.“ Doch Schmerzen gehören zum Leben eines Kletterers dazu. „Der Schmerz ist ein gesunder Freund, er sagt mir, wenn es genug ist“ – so sieht Pragmatismus im Fall von Angela Eiter aus.

Doch die Oberländerin hat schon eine Route im Kopf, die die richtige für sie sein könnte. Die ihr für das Durchklettern einer Route im Schwierigkeitsgrad 11+ als Frau Erfolg ohne Wenn und Aber bescheren könnte, „denn warum soll ich die Unwahrheit sagen, was meine Leistungen betrifft?“. Verraten will sie vorerst noch nichts. Nur, dass in so einem Projekt viel Zeit steckt sowie viel Konzentration. „Eine Wand ist voll von Griffen und Tritten. Für mich aber gibt es nur einen Weg, der möglich ist. Da muss man sich dann jeden Tritt merken, eine Linie im Kopf haben, wie in einem Labyrinth.“ In so einem Projekt stecke aber auch viel persönlich Bewegendes. „Klettern ist eine Charakterschule. Denn eigentlich bin ich ein ungeduldiger Mensch. Durch das Felsklettern habe ich aber gemerkt, dass ich ruhiger werden muss. Und dass man mitunter über seine eigenen Grenzen gehen muss, was im Nachhinein ein wunderschönes Gefühl hinterlässt.“

Immer nur Routen klettern, die andere vorgegeben haben? Nichts für Eiter, sie hat im Sommer daher den Spieß einmal umgedreht. Gemeinsam mit ihrem Freund Bernhard Ruech war die Tarrenzerin im griechischen Leonidio sowie Kyparissi am Peloponnes aktiv, hat dort 22 Routen eingebohrt. „Es war total lässig, als Erste am nackten Fels Hand anlegen zu können und etwas für andere zu hinterlassen.“

Alles natürlich in Absprache mit den lokalen Behörden und in perfekter Ausführung – u. a. mit genauen Wegbeschreibungen und entsprechenden Topos sowie einem berührenden Detail: Eine Route trägt nämlich den Vornamen eines Freundes, der an Krebs gestorben ist – „in memo Martin“. (Irene Rapp)


Quelle, Info und Fotos unter tt.com




kleinezeitung.at : Kletterareal in Feistritz soll wetterfest werden ....

#327 von petzentropy ( Gast ) , 02.02.2016 17:56



Kleine Zeitung berichtet am 02.02.2016


FEISTRITZ OB BLEIBURG

Kletterareal in Feistritz soll wetterfest werden

Mithilfe eines EU-Projektes wollen Naturfreunde Petzen das Kletterareal in St. Michael vergrößern und modernisieren. Gemeinderat gab bei Dringlichkeitssitzung grünes Licht.


Die Gemeinderäte in Feistritz ob Bleiburg stehen geschlossen hinter dem Projekt der Naturfreunde Petzen. Einstimmig wurde darüber Montagabend in einer eigens einberufenen Dringlichkeitssitzung abgestimmt. „Die Modernisierung wird die Region beleben. Wir hoffen, dass das Projekt von der EU angenommen wird“ sagt Bürgermeister Hermann Srienz. Es eilt, denn nächste Woche müssen alle Unterlagen eingereicht werden.

Das Projekt

Die Naturfreunde Petzen schließen sich dem Projekt „Natur-Kulturerlebnis Karawanken“ des Geoparks an und werden somit auch Teil des länderübergreifenden Naturparks. Mit 250.000 Euro, 15 Prozent davon müssen als Eigenmittel aufgebracht werden, möchte Projektkoordinator Peter Winkl beim Kletterturm in St. Michael ob Bleiburg eine zusätzliche Kletterfläche von 260 Quadratmetern schaffen. „Wir werden den zehn Meter hohen Turm auf die übliche Kletterhöhe von 15 Metern ausbauen. Damit können bei uns auch Europacup-Bewerbe durchgeführt werden“, sagt er.


Wir sind sehr vom Wetter abhängig. Das möchten wir ändern. Peter Winkl

Zudem erhält der Turm ein Pultdach. Daran wird eine 70 Grad geneigte Wand befestigt, die bis zum Boden führt. An der Innenseite kann dann ebenfalls geklettert werden. „Wir müssen wetterfester werden. Jedes Jahr tragen wir die Petzen Climbingtrophy aus. Im Vorjahr nahmen 250 Kinder aus 20 Nationen teil. Diese internationale Veranstaltung können wir nicht wegen Schlechtwetters absagen“, sagt Winkl, der eine Woche nach dem Bewerb noch ein zweites Turnier plant, um die Nächtigungszahlen zu steigern.

Kühlsystem für Eissturm

Geplant ist auch, den Eissturm wetterfester zu machen, denn dieser kann momentan nur präpariert werden, wenn es deutliche Minusgrade gibt. „Durch einen Stahlbetonmantel, der mit einem integrierten Kühlsystem versehen ist, können wir den Betrieb in den Wintermonaten sichern. Der Eisturm soll dann als ergänzendes Angebot zu den Petzenliften beworben werden“, sagt Winkl. Wenn alles wie geplant klappt, fängt man nach der Sommersaison mit dem Umbau an.



Quelle + Foto kleinezeitung.at

petzentropy

faz.net : „Zu!“ „Zu!“ „Ab!“ ....

#328 von sicher ( Gast ) , 15.02.2016 17:42



Quelle Fotos - faz.net vom 13.02.2016



„Zu!“ „Zu!“ „Ab!“

Ob Kindergeburtstag oder Ganzkörpertraining ohne Maschinenstumpfsinn – Klettern ist angesagt. Mit Kreide an den Händen und dem Gurt um die Hüften in die Wand: Die Sicherheitstechnik ist dabei überlebenswichtig.


Das Plakat, das neben der Kaffeetheke der Kletterhalle Cube in Wetzlar hängt, lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Wie am Tatort eines Verbrechens sind die Umrisse eines Opfers auf den Boden gemalt. Daneben liegt ein Kletterseil mit einem nicht zu Ende geknüpften Anseilknoten. Mit solch einem nicht vollständig nachgefädelten und deshalb nicht korrekt gesteckten Achterknoten kletterte im Herbst 2014 sonntagnachmittags eine 45 Jahre alte Frau an einer vierzehn Meter hohen Wand der größten Kletteranlage der Welt in München-Thalkirchen.

Oben angekommen, sollte sie von ihrem unten sichernden Mann kontrolliert abgelassen werden. Nur einen Moment lang hielt der unfertige Knoten in dem nun voll belasteten Seil. Dann gab er nach, das Seil löste sich vom Klettergurt der Frau, und sie stürzte zu Boden. Trotz raschester Hilfe überlebte sie den Sturz nicht. Ihr sichernder Mann hatte keine Chance, durch sein Eingreifen den Sturz zu verhindern. Die Botschaft des drastischen Plakats lautet kurz und bündig: „Partnercheck statt Partner weg“.

Sechs tödliche Unfälle in fünfzehn Jahren

In den vergangenen fünfzehn Jahren hat es in deutschen Kletterhallen sechs tödliche Unfälle gegeben. Alle diese Bodenstürze wären nach Ansicht des Deutschen Alpenvereins (DAV) wahrscheinlich zu verhindern gewesen, wenn die Kletternden und die Sichernden sich vorher genau gegenseitig kontrolliert hätten: Sitzt der Klettergurt beim Partner? Ist der Einbindeknoten korrekt geknüpft? Ist das Seil richtig ins Sicherungsgerät eingelegt und das korrekt im richtigen Karabiner eingehängt? Kann der Sichernde auch mit dem Gerät umgehen?

Verglichen etwa mit Skifahren, von der Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr als Radfahrer ganz zu schweigen, ist Hallenklettern den Zahlen nach eine keineswegs besonders riskante sportliche Betätigung. Das Thema Sicherheit aber beschäftigt den DAV auf vielen Ebenen: Das reicht vom Verbreiten eines Herstelleraufrufs, die Nähte eines bestimmten Klettergurts zu kontrollieren, bis zur Formulierung verbindlicher Regeln für das Klettern (mit Seil) und Bouldern (ohne Seil) in Hallen. Diese Regeln sollen Aufnahme in die Benutzungsordnung der Hallen finden und damit Verbindlichkeit erreichen. Wie sagt der DAV-Flyer „Sicher klettern“ unmissverständlich? „Klettern birgt Risiken! Bei unzureichender Beherrschung der Sicherungstechnik besteht Absturzgefahr. Lass dich ausbilden!“

Damit fängt das selbständige Klettern auch im DAV-Kletterzentrum Cube in Wetzlar an. Eben mal an der Wand schnuppern, für zwei Stunden, in denen man ständig von einem Ausbilder angeleitet wird. Kostenpunkt: 25 Euro. Wer dabei auf den Geschmack gekommen ist, wird den Einsteigerkurs buchen: dreimal drei Stunden, etwas über 90 Euro für Gäste. Dieser Kurs führt zum DAV-Kletterschein „Indoor Toprope“. Und der ist das Richtige auch für den Vater, der zwar selbst gar nicht klettern möchte, sondern sein Töchterchen zum Klettern begleiten will, um es zu sichern.

Einsteiger lernen „Gesteckten Achterknoten“

Toprope meint, das Seil befindet sich schon an der Wand, von ganz oben an einer Umlenkung hängen seine zwei Enden bis zum Boden herab. Das eine Ende nimmt sich nun der Kletter-Novize und bekommt gezeigt, wie man einen „Gesteckten Achterknoten“ zum Einbinden in die Anseilschlaufe, den Ring zwischen Beinschlaufen und Bauchgurt seines Klettergurts, richtig knüpft: erst die brezelartige Acht und dann noch einmal alle Windungen zurückfädeln, festziehen, den Knoten nicht zu weit vom Gurt plazieren, damit er einem nicht im Falle eines Sturzes in die Herzgrube haut, und auch keinen langen Überstand behalten. Das wird dann erstmal einige Male geübt.

Das zweite von oben herabhängende Seilstück schleift der Sichernde in sein Sicherungsgerät ein. Das ist bei den Einsteigerkursen im Cube das bekannte Smart von Mammut. Wie auch Karabiner und Klettergurte wird diese Seilbremse von der Kletterhalle für alle Kursteilnehmer gestellt – sicherheitshalber dürfen sie bis auf die Schuhe kein eigenes Equipment bei der Einführung verwenden. Aber sie lernen zum Beispiel, dass man den Halbmastwurf- oder kurz HMS-Karabiner, der dann beim Sichernden das Smart mit der Anseilschlaufe verbindet, an seiner charakteristischen Birnenform erkennt und wie herum er eingehakt werden muss.

Dann wird geübt, wie man mit dem Sicherungsgerät umgeht. Wenn der Kletternde höher und höher steigt, muss der unten Sichernde darauf achten, dass es zwischen ihm und dem Kletternden kein „Schlappseil“ gibt. So ein Durchhängen verlängert im Falle eines Sturzes den Weg, der nach unten zurückgelegt wird, bis die Seilbremse blockiert. Mit immer derselben Armbewegung muss der Sichernde, Führungshand am Führungsseil vor dem Sicherungsgerät und Bremshand am Bremsseil dahinter, das Seil einnehmen, es also im richtigen Tempo straff halten.

Zum Verschnaufen ins Seil setzen

Die Novizen lernen, wie das Gewichtsverhältnis zwischen dem, der sichert, und dem, der gesichert wird, beschaffen sein soll. Und wie wird einer Sichernden mit an den Klettergurt gehängten Sandsäcken so viel Standfestigkeit verliehen, dass sie ihren schwereren Freund halten kann? Die kurzen Kommandos, die man immer wieder durch die Halle schallen hört, werden gepaukt: „Zu!“ oder „Mach zu!“, ruft der Kletterer nach unten, wenn er oben angekommen ist. Oder wenn er sich unterwegs ein wenig verschnaufen will, aber keinen stabilen Stand hat und sich deshalb ins Seil setzen möchte. Dass das praktisch jederzeit möglich ist, sobald der Sichernde unten mit einem zweiten „Zu“ quittiert hat, dass die Seilbremse des Sicherungsgeräts blockiert, gehört zu den großen Vorteilen des Toprope-Kletterns und macht es für Einsteiger tauglich.

Wenn dann nach dem zweiten „Zu“das Kommando „Ab“ von oben kommt, öffnet der Sichernde die Blockierung seines Geräts, und zwar bitte wohldosiert, damit der Kletterer schön gleichmäßig nach unten gelangt – gerade für Anfänger ein heikler Punkt. Sicherungs- und Abseilgeräte gibt es in großer Vielfalt und mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen wie etwa dem erforderlichen Kraftaufwand oder der Bedienungssicherheit in der Schrecksekunde eines ungewollten Sturzes. Der Einsteigerkurs im Cube übt zwar mit dem einfach zu handhabenden Smart, lernt aber am letzten Kursabend noch andere Sicherungsgeräte kennen. Denn nicht jedes passt für jede und jeden.

Fallübungen aus unterschiedlicher Höhe sind nicht ohne

Bevor an diesem Abend nach einer kleinen Prüfung die DAV-Kletterscheine ausgestellt werden, sind auch noch Fallübungen aus unterschiedlicher Höhe zu absolvieren. Das ist nicht ohne, wie sich schon an Abenden zuvor im Boulder-Bereich des Cube gezeigt hat. Bei diesem Freiklettern ohne Seil soll laut DAV übrigens mehr passieren als beim Toprope- und Vorstiegklettern, das man sich – wiederum mit einem Ausbildungskurs zum Kletterschein – vornehmen kann, wenn man einige Erfahrung im Toprope gesammelt hat.

Beim Bouldern geht es nicht darum, Routen in Höhen von 7 bis 16 Meter zu erklettern, von denen das Cube etwa 180 in Schwierigkeitsgraden zwischen 3 und 10 hat. Die gleichen bunten Griffe und Tritte, die mit ihren Farben die Routen markieren, definieren beim Bouldern in der Halle Kletter-Probleme, bei denen man sich beispielsweise nur einen Meter über der dicken dämpfenden Matte eher horizontal bewegt. Das Ganze ist aber alles andere als ein Spaziergang und erfordert viel Kraft und Technik. Die Einsteiger lernen die Anfangsgründe kennen und auch hier wieder, wie man sichert: als „Spotter“, der einen Sturz so abfängt, dass er eher zu einem Absprung wird. Auch nach ausführlicher Vorbesprechung und mit genug Abstand zum übrigen Geschehen in der Halle, denn es gilt die Regel „Sturzraum freihalten!“: In zehn Meter Höhe in die Hände zu klatschen und ins Seil zu stürzen ist oben wie unten ein Erlebnis der besonderen Art.

Den Sichernden unten lupft es, der gesprungene Gestürzte staunt nicht schlecht, um wie viel das Seil nachgibt, und hat hinterher seine liebe Mühe, den Anseilknoten wieder gelöst zu bekommen. Letztlich aber sind diese Übungen vertrauensbildende Maßnahmen. Von Anfang sollen die Einsteiger lernen: unten beim Sichern genauso viel Konzentration wie oben beim Klettern. Und: Kommunikation zwischen dem Kletternden und dem Sichernden. Wenn es dann das erste Mal unkontrolliert nach unten geht, lernt man ohnehin so schnell wie schmerzhaft dazu: dass es zum Beispiel überhaupt keine gute Idee ist, sich am Seil festhalten zu wollen.






Quelle Fotos - faz.net vom 13.02.2016

sicher

kleinezeitung.at : Junge Kletterer gingen beim Bewerb die Wände hoch ....

#329 von hermagor ( Gast ) , 15.02.2016 23:06



Kleine Zeitung berichtet am 15.02.2016


Junge Kletterer gingen beim Bewerb die Wände hoch

Beim InterRegional Climbing Cup in der Kletterhalle Hermagor konnten die Kinder nicht nur der Kletterspitze auf die Finger schauen, sondern auch ihr eigenes Können unter Beweis stellen.



ÖAV-Obmann Siegfried Lasser, Cupsiegerin Tamy Moritz und Vizepräsident Klaus Wallas (Kärntner Kletterverband)

169 Mädchen und Buben im Alter zwischen sieben und 20 Jahren aus Österreich, Ungarn, Kroatien und Slowenien zeigten beim InterRegional Climbing Cup (iRCC) 2016 in der Kletterhalle Hermagor ihr mitunter schon bestechendes Können. „Es war eine hochwertige Veranstaltung. Kärntens Nachwuchskletterer konnten der europäischen Kletterspitze gleichsam auf die Finger schauen und einiges lernen“, freute sich Hubert Galautz, Obmann des Kärntner Wettkletterverbandes.

Das engagierte Team des Alpenvereins Hermagor unter Obmann Siegfried Lasser und Walter Mörtl lieferte eine ausgezeichnete Organisation ab. Lokalmatador Niko Ferlitsch (ÖAV Hermagor) holte sich trotz schärfster Konkurrenz in der U16 den Sieg, Niko Kanitsch (ÖAV Villach) siegte in der Klasse U10, in der Klasse H16 – Mädchen ließ Jaqueline Sabutsch (ÖAV Villach) die Konkurrenz hinter sich. Klettern wird bei den Kindern und Jugendlichen immer beliebter. „Das Interesse an dieser Sportart steigt beständig“, freut sich auch Siegfried Lasser.


Quelle + Foto kleinezeitung.at


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Foto 1 / 33 (Foto © Leopold Salcher) 14. Februar 2016

hermagor

nachrichten.at : "Klettern ist sinnlos für die Volkswirtschaft" ....

#330 von Gast , 04.03.2016 18:14



Quelle: nachrichten.at

"Klettern ist sinnlos für die Volkswirtschaft"

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit eröffnet Kletterer Robert Roithinger eine steile Welt in und rund um Oberösterreich.


Im Land ob der Enns ragen so steile Felsen in den Himmel, dass selbst die Herzen der Tiroler Kletterer höher schlagen würden. Der Haken: Diese Wände bekommen die wenigsten von ihnen zu Gesicht. So weit östlich reicht ihr Bewegungsradius meist nicht.

Robert Roithinger aus St. Valentin kennt die Steilwände und Felsvorsprünge in der Gegend so gut wie kaum ein anderer. Der zweifache Vater hat einen Hang zu den idealen Linien und mehr als 200 schwierige Routen erstbegangen und eingebohrt – unlängst die "Gesäuseperle" durch die schwierige Dach-Nordwand. Persönlich betrachtet, bleibt der 44-Jährige aber lieber auf dem Boden.

OÖNachrichten: Warum kennen so viele Leute die "Huber-Buam", aber kaum jemand den Robert Roithinger?

Roithinger: Einer der ersten Gründe: Sie klettern ein höheres Level. Ich kann vielleicht eine 8c klettern (Anmerkung: der Klettergrad 8c, also 10+/11- auf einer Skala bis 12-, bedeutet: Das ist unvorstellbar schwierig). Mehr geht nicht. Die Huber-Buam – zumindest Alex – ist bis 9a geklettert (Anm.: das ist ebenso unvorstellbar schwierig). Das war seinerzeit absolute Weltklasse. Darüber hinaus verdienen die Huber-Buam als wenige im deutschen Sprachraum ihr Leben mit Klettern und machen Publicity. Ich hatte nicht das Bedürfnis, damit Geld zu verdienen oder es publik zu machen. Ich ging früher nur für mich klettern, hatte meinen Job, ehe ich vergangenes Jahr mit Therapie-Kletterwänden begonnen habe. Ich wollte einfach lässige Linien klettern, das war mein Antrieb.

Für manche Tiroler hört die Bergwelt im nächsten Tal auf. Die hohen Wände von Dachstein, Gesäuse und Totem Gebirge haben sie gar nicht am Radar. Ist das mehr Fluch oder Segen?

Ja, diese Gebiete gibt’s gar nicht für sie. Ich höre dauernd, dass das Klettern so boomt. Dort, wo ich klettern geh, treffe ich selten Leute. Das finde ich lässig – ist aber reiner Eigennutz. Unlängst traf ich einen jungen Tiroler, einen Adidas-Junior-Athleten, und ich hab ihm von den klassen Gebieten in Nieder- und Oberösterreich und der Steiermark erzählt. Er sagte nur: "Blödsinn: Tirol ist viel gescheiter." Ein alter Tiroler hat mir recht gegeben. Bei ihnen sind die meisten Gebiete bekannt und überrannt. Bei uns sind viele Gebiete nicht veröffentlicht.

Warum nicht?

Dann hättest du die große Streiterei. Wenn jemand ein neues Gebiet errichten will, muss er nach dem neuen Naturschutzgesetz über den Grundbesitzer einen Umweltschutzbescheid einholen – wer will sich diese Behördenwege antun? Alpenverein und Naturfreunde haben nichts dagegen getan in diesem Spannungsfeld zwischen Forstwirten und Landwirten und Grundbesitzern. Viele wollen Ruhe im Tal. Versuche mal in Hinterstoder zu klettern – da schicken sie dir die Polizei. Darum wird in Oberösterreich das Klettern nicht so forciert wie in Tirol. Dort wurde mit der Plattform "Climbers Paradise" viel Kohle gemacht.

Welches Potenzial hat unsere Gegend verglichen mit den überlaufenen Destinationen Tirols?

Bei uns gibt’s jetzt schon mehr Gebiete als in Tirol zusammen – deutlich mehr! Allein an der Drachenwand – da finden sich so viele 9a-Touren nebeneinander wie in Tirol höchstens am Schleier (Anmerkung: das ist für die meisten Kletterer im Land viel zu schwierig).

In welcher Phase befindet sich das Alpinklettern zurzeit?

Das betreiben genauso wenige Leute wie früher. Was hauptsächlich damit zu tun hat, dass die Leute nicht so viel Zeit haben. Wer kann sich von fünf Uhr früh bis zehn Uhr abends Zeit nehmen? Jeder hat da und dort Verpflichtungen. Dazu brauchst du einen Partner, der das auch will. Es muss der Tag passen. Das Wetter. Und das Wetter die Tage zuvor, damit es nicht nass ist. Das ist nicht einfach auf die Reihe zu bekommen, wenn du nicht gerade Student oder arbeitslos bist.

Unlängst haben Sie eine sausteile Tour durch die legendäre Dachl-Nordwand erschlossen, die "Gesäuseperle". Wie kommt man auf diese Idee? Unwissend, ob sich ein machbarer Weg findet und wie schwierig es wird?

Es ist die Neugier, die anfangs überwiegt. Löst sich das auf, so wie ich mir das vorstelle? Kann man die Linie klettern? Kommt ein Tritt? Ist ums Eck noch ein Griff? Dann stehst du vor einer glatten Stelle. Irgendwo findest du ein Schupperl – und weiter geht es. Klettern sind lauter Bewegungsrätsel, die einem der Fels stellt. Das ist koordinativ extrem fordernd. Du bist nur noch im Jetzt. Das Körperliche und Sportliche in etwas Ausgesetztes und Freies umzusetzen, das ist mir wichtig. Auszureizen, was man körperlich und psychisch kann.

Muss man insgeheim davon ausgehen, dass so eine Tour die letzte des Lebens sein könnte?

Nein, das ist nicht lebensgefährlich. Du bist gesichert, und wenn du stürzt, dann haut’s dich halt runter und du hängst im Seil. Darum klettere ich lieber im steilen Gelände, da hast du Sturzraum, das ist objektiv sicherer als bei einfacheren Touren. Im Dreier- oder Vierer-Gelände darfst du nicht fallen, sonst bist du schwer verletzt.

Wie viele Haken haben Sie in Ihrem Leben in Wände gebohrt? Wie viel war Ihnen das wert?

Ich bin sicher in Richtung 10.000 Bolts unterwegs, die ich in 30 Jahren gebohrt habe. Wenngleich ich möglichst viel mit mobilen Mitteln absichere. Ich hab’ alles selber finanziert – einen Bohrhaken kannst du in etwa 1:1 in Euro umrechnen. Es ist mir zu deppert, einen Vereinsvorstand wegen Bolts anzujammern. Das Klettern ist ein sinnloses Tun für die Volkswirtschaft. Ja, wozu klettere ich wo hinauf? Nur für mich. Für die Befriedigung meiner Träume. Das ist letztlich nutzlos für alle anderen.

Die Schönsten Klettergebiete – Tipps von Robert Roithinger

Das Mühlviertel: Die vielen kleinen, netten Gebiete sind für mich immer noch besonders reizvoll. Hier lässt sich der Familienausflug super mit Bouldern oder Seilklettern verbinden! Dazu gibt es den Kletterführer von Heinz Sudra und Robert Roithinger: Mühlviertel-Kletterführer, 2. Auflage.

Eisklettern in der Ramsau: Hier gibt es eine einzigartige Anzahl an extremen Eislinien. Leider stehen sie nur alle heiligen Zeiten. Gut steht das Eis hingegen fast jedes Jahr in den vorderen und den hinteren Tormäuern entlang der Erlauf. Hier gibt es auch für Einsteiger und Genießer gutes Eis. Allerdings ist auch hier die Saison oft recht kurz. Das Standardwerk dazu ist der Eiskletterführer Ost von den Brüdern Jentsch und Fluch. bergsteigen.com/shop/eisklettern-oesterreich-ost

Sportklettern im Ennstal: Das untere Ennstal bietet eine außergewöhnlich große Zahl an guten bis sehr guten Sportklettergebieten. Hier zieht es mich fast zu jeder Jahreszeit hin. klettern-im-ennstal.at

Totes Gebirge: Die Felswände rund um den Teichlboden auf der Wurzeralm sind speziell im Herbst, aber auch im Winter bei Inversionswetterlage ein guter Platz zum Alpinklettern.
Topos und Info: guglhupfclimbing.at

Gesäuse: Die großen Höhenunterschiede zwischen Tal und Gipfeln, die oft finster wirkenden Wände, die weglosen Zustiege, einsame Winkel – das Gesäuse ist mein Lieblingsgebiet zum Alpinklettern, speziell im Sommer, wenn es heiß ist und man sich nach schweißtreibendem Abstieg in die Enns schmeißen kann.
Führer: Xseis Auslese, 2. Auflage, 2009, Reinmüller/Hollinger


Zur Person

Robert Roithinger klettert seit seinem 13. Lebensjahr. Der 44-Jährige ist gelernter Maschinenbauingenieur, war 23 Jahre in der Automobilindustrie für „AVL List“ tätig, bevor er sich 2014 im Metalltechnik- und Maschinenbau-Gewerbe selbständig machte. Seine Leidenschaft für das Klettern hat mittlerweile auch beruflich Niederschlag gefunden, er stellt verstellbare Kletterwände für Training, Schulsport, Physio- und Ergotherapie her und baut leidenschaftlich gerne gute Routen und Boulder. therapiekletterwand.eu


Quelle Fotos unter nachrichten.at - Marlies Czerny 31. Oktober 2015


   

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