Berg Heil!

#51 von profil.at ( Gast ) , 17.10.2011 16:39

Beitrag auf profil.at 15.10.2011

Berg Heil!

Das Pathos des deutschen Bergfilms der zwanziger und dreißiger Jahre kam den Nazis sehr entgegen

Für Adolf Hitler waren die Berge Kampfzone, die Gebirgsjäger Erfolgsgaranten seiner Eroberungskriege. Vorauseilende Erfüllungsgehilfen
waren dabei die Alpenvereine in Deutschland und Österreich, die sich seit dem Ende des Ersten Weltkriegs immer mehr in Nationalismus und Antisemitismus verstrickten. Erst jetzt, 66 Jahre nach der NS-Herrschaft, wird dieses dunkle Kapitel aufgearbeitet.
Von Horst Christoph

Kein Volk Europas, das den deutschen Gebirgsjäger nicht kennen würde, kein Feind auf den Schlachtfeldern dieses gewaltigen Krieges, der nicht die Soldaten mit dem Edelweiß fürchten gelernt hätte.“ Dieser markige Satz entstammt nicht etwa einer Kampfschrift des NS-Propagandaministers Joseph Goebbels, sondern erschien in einer Zeitschrift für Bergsteiger, dem Jahrbuch des Alpenvereins von 1942. Und dort heißt es weiter: „Undenkbar wäre diese Leistung unserer Gebirgstruppen ohne die planmäßige Arbeit des Deutschen Alpenvereins. Wo wäre schon in friedlichen Jahren der Wehrgedanke lebendiger gewesen als im deutschen Bergsteiger, der in freiwilligem Entschlusse sein Leben im Kampf um den Berg einsetzt.“

Verfasser dieser Zeilen war Karl Springenschmid, Schriftsteller, Bergsteiger und Lehrer. Seine Äußerungen stehen stellvertretend für die Haltung der Mehrzahl der Bergsteiger im Österreichischen und Deutschen Alpenverein, den gleichzuschalten die Nazis wenig Mühe hatten. Es dauerte zwei Generationen, bis dieses dunkle Kapitel in den nach 1945 neu gegründeten Vereinen zur Sprache gebracht wurde: in einem dieser Tage zum bevorstehenden 150-Jahre-Jubiläum des Alpenvereins erscheinenden Kompendium mit dem Titel „Berg Heil!“.

Karl Springenschmid, geboren 1897 in Innsbruck, hatte im Ersten Weltkrieg an der Dolomitenfront gedient, war 1932 in Salzburg der NSDAP, 1934 der SA und im Jänner 1938 der SS beigetreten. Nach dem „Anschluss“ war er als Leiter des NS-Lehrerbundes Hauptverantwortlicher für die Verbrennung NS-kritischer Bücher in Salzburg.

Springenschmid ist nur einer von Tausenden, die als Bergsteiger in Deutschland und Österreich den Weg für Adolf Hitler und seinen Nationalsozialismus bereiteten. Schon gleich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs war der im 19. Jahrhundert von liberalen, freilich mehrheitlich großdeutsch gesinnten Bürgern gegründete Deutsche und Österreichische Alpenverein (DuÖAV) zunehmend in ein nationalistisches und bald auch antisemitisches Fahrwasser geraten. Ersteres hatte viel mit der Kriegsniederlage zu tun. An der Dolomitenfront waren österreichische und italienische Bergsteiger einander gegenübergestanden, „Mann gegen Mann“, wie dieser Kampf im Vergleich mit den Massen- und Materialschlachten an der Westfront verherrlicht wurde. Held der österreichischen Dolomitenkämpfer war der Bergführer Sepp Innerkofler aus Sexten im Pustertal. Dass der Krieg mit dem territorialen Verlust Südtirols, dem Verbot der zum DuÖAV gehörigen Südtiroler Alpenvereinssektionen, vor allem aber auch mit der Requirierung der von deutschen Sektionen erbauten Schutzhütten endete, wollten Bergsteiger nördlich der neuen Brennergrenze schwer hinnehmen. Aufrufe wurden erlassen, die deutschen Brüder in Südtirol zu besuchen. Lieder wie das folgende über die Enteignung der prächtigsten Südtiroler Alpenvereinsherberge, der Schlernhäuser in den Dolomiten, gehörten von nun an zum Repertoire der österreichischen und deutschen Alpenvereinsjugend, das bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg auf Vereinsabenden und Hütten gesungen wurde:

„Am Schlern ein Schutzhaus steht
Von deutscher Hand erbaut
Da kam die welsche Brut daher
Und hat es uns geklaut“

Hand in Hand mit einem zunehmenden Nationalismus wurde in verschiedenen österreichischen und deutschen AV-Sektionen auch die Judenfeindlichkeit immer lauter. Wortführer des Antisemitismus im Alpenverein war der Wiener Eduard Pichl. Mit rund 60 Erstbesteigungen (u. a. der Dachstein-Südwand über den nach ihm benannten „Pichl-Weg“) war er einer der erfolgreichsten österreichischen Alpinisten vor dem Ersten Weltkrieg. Er war Burschenschafter und ein persönlicher Freund des deutschnationalen und antisemitischen österreichischen Politikers Georg Schönerer, der zum großen Vorbild für den jungen Adolf Hitler wurde.

1921 setzte Eduard Pichl als Obmann der Sektion Austria, einer der größten des Alpenvereins, mithilfe einer kleinen Minderheit handstreichartig durch, dass die jüdischen Mitglieder aus der Sektion ausgeschlossen wurden. Als diese dann die Sektion Donauland gründeten, der zum Beispiel der Neurologe und Begründer der Logotherapie Viktor Frankl angehörte, wurden sie 1924 aus dem Gesamtverein ausgeschlossen. Vergeblich hatten dagegen verdiente liberale AV-Mitglieder, wie der greise Prager Kaufmann Johann Stüdl, Erschließer des Großglockners und Begründer der ersten Bergführer-Organisation in den Ostalpen, protestiert.

Die Begründungen für den Ausschluss der Juden waren ein Lehrstück in populistischem Antisemitismus. Pichl sprach von „Schwärmen volksfremder Männer und Weiber“, die dem deutschen Bergsteiger die Stuben und Schlafräume der Schutzhütten streitig machten. Und sein Sektions- und Gesinnungsgenosse Walter Riehl, der als Führer der noch unbedeutenden österreichischen NSDAP Adolf Hitler zu seiner ersten Vortragsreise nach Österreich geholt hatte, meinte scheinheilig, es sei nicht geplant, „den Juden die Berge überhaupt zu verbieten“, aber es sei empörend, wenn man „auf der Rax blonde deutsche Mädchen sieht, die von einem Schieberjuden geführt werden“.

Das Verbot der jüdischen Sektion führte zu einer als „Donauland-Affäre“ sehr beschönigend beschriebenen Gewaltwelle. Die Sektion Austria verteilte Plakate mit der Aufschrift „Juden und Mitglieder des Vereins Donauland sind hier nicht erwünscht“, und auf Hütten wurden Hakenkreuze affichiert. „Über 1000 Meter gibt es nur mehr Anhänger des Führers“ erinnerte 1942 die Alpenvereinszeitschrift an die geheimen Treffen der vor dem „Anschluss“ illegalen österreichischen Nazis auf Schutzhütten.

Wie dieses „Klima“ von den Betroffenen erlebt wurde, beschrieb viele Jahre später Gad Hugo Sella, ein Tiroler Jude, der das Land 1938 rechtzeitig verlassen konnte. Er gehörte in der Zwischenkriegszeit zu einer Gruppe jüdischer Innsbrucker Bergsteiger und erlebte bei einer Skitour in den Stubaier Alpen Folgendes: „Am Gipfel war noch eine andere Gruppe, die uns nicht erkannte. Einer von ihnen schwärmte, wie schön es hier sei. Da sagte ein Zweiter: ,Und weißt du, was das Schönste ist? Weit und breit kein Jud!‘“

Neben den Juden waren die mehrheitlich sozialdemokratischen, vereinzelt aber auch kommunistischen „Naturfreunde“ das Feindbild der Nationalen im Alpenverein. Leopold Happisch, leidenschaftlicher Gegner Pichls, spottete in der Zeitschrift „Naturfreund“: „Man will eben kein ,Proletengesindel‘ auf die Schutzhütten kommen lassen, man will schön unter seinen Hitlern und Ludendorffern bleiben“ (Weltkrieg-I-General Erich von Ludendorff hatte sich 1923 am Hitler-Putsch beteiligt).

Hitler selbst hatte mit Bergsteigen wenig am Hut, war sich allerdings der enormen Propagandawirkung von Sport, Bergsport und den Bergen als Machtsymbolen bewusst. Am 16. März 1938, nur vier Tage nach dem „Anschluss“, hissten SA-Männer auf dem Großglockner, dem nunmehr „höchsten Berg Großdeutschlands“, die Hakenkreuzfahne. Und als im Sommer 1938 die Bayern Andreas Heckmair und Ludwig Vörg und die Österreicher Fritz Kasparek und Heinrich Harrer die gefürchtete Eiger-Nordwand bezwangen – Harrer hatte auf dem Gipfel einen Hakenkreuzwimpel in den Schnee gerammt –, empfing Hitler das Team aus „Ostmärkern“ und dem „Altreich“ persönlich zu einer Ehrung.

Die prestigeträchtigsten alpinistischen Propaganda-Unternehmen im NS-Staat waren die Expeditionen im Himalaja. Als 1934 die vom Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten unterstützte Nanga-Parbat-Expedition scheiterte, wurde das Foto des tödlich verunglückten Bergsteigers Alfred Drexel, bedeckt mit der Hakenkreuzflagge, zum Symbol für deutschen Heldenmut. 1937 endete die nächste Nanga-Parbat-Expedition noch blutiger. Sieben deutsche Bergsteiger und neun einheimische Träger kamen dabei um. Der Nanga Parbat wurde zum „Schicksalsberg der Deutschen“ erklärt. Auch im Jahr darauf scheiterte ein Versuch mit dem Tiroler Spitzenkletterer Mathias „Hias“ Rebitsch. Und 1939 wurde auf einer Kundfahrt Heinrich Harrer in Indien von den Briten interniert. 1944 gelang ihm die Flucht nach Tibet, wo er Erzieher des jungen Dalai Lama wurde.

Um der Förderung durch das NS-Regime teilhaftig zu werden, musste sich ein Extrembergsteiger loyal zeigen. Auch Fritz Kasparek, österreichisches Naturfreunde-Mitglied, der in den dreißiger Jahren an antifaschistischen Aktionen beteiligt war, trat schließlich der SS bei und wurde deshalb nach dem Krieg interniert.

Koordinator des Expeditionswesens war Paul Bauer, ab 1936 Leiter der neu gegründeten Deutschen Himalaja-Stiftung. Bauer war 1934 von Reichssportführer von Tschammer und Osten beauftragt worden, den Alpinismus nationalsozialistisch, also militärisch, auf Vordermann zu bringen.

Das war des „Führers“ Hauptziel. Als Eiger-Nordwand-Bezwinger Heckmair – inwischen als Erzieher an der NS-Eliteschule „Ordensburg“ in Sonthofen beschäftigt – bei Hitler auf einer Weihnachtsfeier für „alte Kämpfer“ um die Genehmigung der Teilnahme an einer Expedition ansuchte, da antwortete Hitler mit stählernem Blick: „Euch brauche ich für eine ganz andere Aufgabe.“ Wie Heckmair in seinen Erinnerungen festhielt, sei ihm sofort klar gewesen, dass damit der Krieg gemeint war.

Die rasch aufgestellten Gebirgsdivisionen, zu deren Kaderschulung 1939 die Heeres-Hochgebirgsschule in Fulpmes im Stubaital eingerichtet wurde (profil 21/2011), kamen von Anfang an auf allen Kriegsschauplätzen zum Einsatz: beim Überfall auf Polen, beim Einmarsch in Frankreich und bei der Besetzung des für den Erznachschub der deutschen Rüstungsindustrie wichtigen norwegischen Hafens Narvik durch die aus „Ostmärkern“ rekrutierte 3. Gebirgsdivision. Deren Kommandant, der überzeugte Nationalsozialist Eduard Dietl, wurde von Hitler zum Vorbild des deutschen Offiziers erklärt und von der NS-Propaganda als Volksheld gefeiert. Noch 1964 wurde nach dem 1944 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben Gekommenen eine Kaserne der deutschen Bundeswehr in Füssen benannt. Erst 1990 wurde seine Ehrenbürgerschaft der Stadt Graz getilgt.

Um die Kriegsbereitschaft zu schüren, war den Nazis jedes Mittel recht. Eine Aktion, die zur Beschaffung von Skimaterial für die Soldaten an der Ostfront aufrief, warb mit einem beliebten Skifahrerlied. Statt „zwoa Brettln, a gführiger Schnee“ hieß es: „zwoa Brettln im russischen Schnee“.

Persönlich traute Hitler den Bergsteigern als Soldaten nie so hundertprozentig. Als 1942 die 1. und die 4. Gebirgsdivision beim Russlandfeldzug im Kaukasus zugange war, bestiegen einige Gebirgsjäger aus dem Allgäu den 5633 m hohen Elbrus und hissten auf dem Gipfel die Reichskriegsflagge. Hitler war über die strategisch unbedeutende, aber von der Propaganda gefeierte Aktion äußerst erbost, wie Albert Speer in seinen Erinnerungen berichtete. Er habe tagelang geschimpft über diese verrückten Bergsteiger, die mitten im Krieg ihrem idiotischen Ehrgeiz nachliefen und einen idiotischen Berg besetzten.

Dass die heute als „dunkles Kapitel“ bezeichneten Jahre von 1918 bis 1945 bis vor Kurzem in der Geschichtsschreibung des Alpenvereins geflissentlich verschwiegen wurden, hatte mehrere Gründe.

Einer war die allgemeine Verdrängung der NS-Vergangenheit. Karl Springenschmid, der Alpinschriftsteller und Exekutor der Salzburger Bücherverbrennung, lebte zwar nach dem Zweiten Weltkrieg vorübergehend im Untergrund, da er als mutmaßlicher Kriegsverbrecher auf einer Fahndungsliste stand. Schon 1953 aber wurde er von Bundespräsident Theodor Körner begnadigt und publizierte fleißig weiter, unter anderem eine Toni-Sailer-Biografie und al­pine Jugendbücher, die auch ins Holländische übersetzt wurden. Eduard Pichl blieb ebenso ungeschoren. In einem 1955 bei seinem Begräbnis verlesenen selbst verfassten Nachruf durfte er bekennen: „Ich habe ein langes Leben gelebt, und stünde ich am Anfang desselben, ich würde es genau wieder so leben wollen.“ Erst 2002 wurde die nach ihm benannte Eduard-Pichl-Hütte in den Karnischen Alpen wieder in Wolayerseehütte rückbenannt. Und in Deutschland saß Paul Bauer im Vorstand des Kameradenkreises der Gebirgstruppe.

Im Alpenverein wurde der Weg in den Nationalsozialismus erst in den letzten Jahren und nicht ganz freiwillig thematisiert. 1996 erschien das Buch „Der Alpinismus. Kultur Organisation Politik“ des Wiener Sporthistorikers Rainer Amstädter, eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des österreichischen und deutschen Bergsteigens. Darin zeichnet der Autor den Weg des Alpinismus vom Liberalismus zum Nationalismus, von Romantik, Naturschwärmerei und britischem Sportgeist zum Gefahren- und Kampfalpinismus. Das „dunkle Kapitel“ in der AV-Geschichte wurde darin zum ersten Mal breit und detailliert, unter Nennung der be­teiligten Namen, nachgezeichnet. Amstädters Auseinandersetzung wurde innerhalb des Alpenvereins distanziert bis ablehnend aufgenommen. Von „unberechtigt heftigen Anwürfen“ war die Rede, bestenfalls von einem „positiven, aber unsanften Rippenstoß“.

Nun war der nach 1945 in den drei Vereinen DAV, ÖAV und AV Südtirol neu strukturierte Alpenverein aufgerufen, selbst seine Geschichte aufzuarbeiten. Zwar hatte schon 1987 der Erste Vorsitzende des ÖAV, Louis Oberwalder, die eher rhetorische Frage „Wie hält’s der Alpenverein mit seiner Vergangenheit“ gestellt und als Versöhnungsgeste Viktor Frankl zu einem Vortrag eingeladen, aber erst 1998 bezog der Kulturbeauftragte des DAV, Helmuth Zebhauer, in seinem Buch „Alpinismus im Hitlerstaat“ Stellung zur NS-Vergangenheit des Vereins, nicht ohne diese pauschal als überwunden zu erklären.

Inzwischen hatten Hanno Loewy und Gerhard Milchram in ihrer in den Jüdischen Museen von Hohenems und Wien und im Alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins in München gezeigten Ausstellung „Hast du meine Alpen gesehen?“ den jüdischen Anteil an der Geschichte des Alpinismus eindrucksvoll dokumentiert. Daran hatte sich auch der Alpenverein beteiligt: Dessen Zeitgeschichtler Martin Achrainer und Nicholas Mailänder waren parallel dazu seit 2008 mit der Herausgabe des jetzt im Böhlau Verlag erscheinenden Bandes „Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945“ betraut. Zeitlicher Anlass ist das im Jahr 2012 zu feiernde 150-Jahre-Jubiläum des Alpenvereins.

Das von den drei Vereinen DAV, ÖAV und AV Südtirol herausgegebene, von einem wisenschaftlichen Beirat mehrerer Universitäten betreute Buch wertet zum ersten Mal die umfangreichen Archive der drei Teilvereine aus.

Absicht des über 600 Seiten starken, üppig illustrierten Kompendiums ist, wie im Vorwort betont wird, zu zeigen, dass wir auch dann gesellschaftlich handeln, wenn wir „nur“ bergsteigen gehen. Insofern ist der Titel „Berg Heil!“, der für die über 1,3 Millionen Mitglieder des auch zu einem riesigen Dienstleistungsbetrieb gewordenen Alpenvereins die immer noch gültige Grußformel darstellt, auch politisch zu verstehen.
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Rockmaster-Bewerb :)

#52 von Vöcklabrucker ( Gast ) , 17.10.2011 18:31


Beitrag unter nachrichten.at vom 5.10.2011

Vöcklabrucker Kletterer zeigten international auf

VÖCKLABRUCK. Mehr als 300 Starter aus 17 Nationen trafen sich am Wochenende beim jährlichen Rockmaster-Bewerb im norditalienischen Arco nahe dem Gardasee zum Kräftemessen in den drei Kletterdisziplinen Speed, Boulder und Vorstieg. Bei diesem größten Jugendkletterbewerb Europas schafften es erneut junge Athleten aus Vöcklabruck aufs Stockerl.

„Vier unserer Kletterer waren mit dabei und besonders gefordert, da sie eine gewisse Tradition nicht abreißen lassen wollten“, berichtet der Pinsdorfer Kurt Krenmayr, dessen jüngster Sohn Bernhard zu den größten heimischen Nachwuchstalenten zählt. So stand Franziska Sterrer (Naturfreunde) vor zwei Jahren auf dem Siegespodest, voriges Jahr waren es Christopher Stelzmüller (ÖAV) und Dominik Obermayr (NF), die die Kategorie U14 für sich entschieden.

Heuer bewiesen Florian Nußbaumer (NF) und Sandra Lettner (ÖAV) in der U12-Klasse mit dem achten bzw. neunten Platz ihr Können. Franziska Sterrer lag mit einem guten Boulderbewerb und dem Sieg im Speedklettern gut im Rennen, umso größer war die Enttäuschung nach einem Fehler in der ersten Vorstiegsroute. Doch mit der letzten Route verabschiedete sie sich souverän von der berühmten Wand, ließ alle Nachfolger deutlich hinter sich und konnte sich über den dritten Gesamtrang freuen. Bernhard Krenmayr (ÖAV) war eine Klasse für sich, entschied Speed und Boulder klar für sich und ging somit entspannt in den Vorstiegsbewerb. Der zweite Platz bedeutete schließlich den überlegenen Sieg in der Gesamtwertung.

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Vöcklabrucker


Alpenverein beleuchtet seine "dunkle Geschichte" "Berg Heil"

#54 von krone.at ( Gast ) , 20.10.2011 15:32

beitrag unter krone.at v. 17. 10. 2011

Alpenverein beleuchtet seine "dunkle Geschichte" "Berg Heil"

Der alpine Gruß "Berg Heil!" darf bis heute bei keiner Bergbesteigung fehlen. Er steht beispielhaft für Bergbegeisterung, gemeinsame Erlebnisse und alpinistische Leistung, aber auch für die einstige Nähe des Alpinismus zu deutschnationalen Ideologien. Ein Historiker- Team hat sich mit der "dunklen Geschichte" des Alpenvereins befasst und die Ergebnisse jetzt als Buch "Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918 - 1945" vorgestellt.

Spät aber doch wird es in Österreich und Deutschland salonfähig, dass sich Firmen, Organisationen oder Vereine mit ihrer Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen. In Österreich gab unter anderem der Fußballklub Rapid eine Studie in Auftrag (siehe Infobox), in Deutschland der Modekonzern "Hugo Boss". Nun haben auch die Alpenvereine in Österreich, Deutschland und Südtirol ihre diesbezügliche Geschichte hinterfragt.

NS- Zeit prägte Geschichte des Alpenvereins

Die Geschichte des Alpenvereins "war in diesen Jahren vielfach von nationalistischer Geisteshaltung, von Ausgrenzungen und Antisemitismus geprägt", so die Herausgeber Martin Achrainer, Friederike Kaiser und Florian Trojer bei der Präsentation des Buchs in Innsbruck.

Auch wenn "Berg heil!" bereits Jahrzehnte vor dem "Sieg Heil!" der Nationalsozialisten ertönte, liegen doch beiden Grüßen eine deutschnationale Konnotation zugrunde. "Heil" war unter anderem durch den Turnergruß "Gut Heil!" in der Zeit des Vormärz als "deutscher Gruß" populär geworden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte "Heil" sowohl in vaterländischen Liedern und in der antisemitischen Literatur als auch in der völkischen Jugendbewegung eine Hochkonjunktur. Ab 1923 verwendeten dann die Nationalsozialisten "Heil" in ihren offiziellen Grußformeln.

Eine enge Zusammenarbeit der Alpenvereine aus Österreich, Südtirol und Deutschland bot sich laut den Herausgebern an: "Weil sie ihre Wurzeln im staatenübergreifenden deutschen und österreichischen Alpenverein haben, der erst mit Ende des Zweiten Weltkriegs in dieser Form aufgelöst wurde. Der Alpenverein galt bis 1938 als die einzige bedeutende Organisation, in der die 'großdeutsche' Staatsidee symbolisch verwirklicht war."

Kein klarer Trennstrich nach Zweitem Weltkrieg

In dem Buch wird auch nicht verschwiegen, dass es auch nach dem Zweiten Weltkrieg Kontinuitäten gab. Ein klarer Trennstrich wurde nicht überall gezogen. Das ist auch durch Namen ersichtlich, die für diverse Expeditionen gewählt wurden. Sie erinnerten bisweilen an Exponenten der Vorkriegszeit, deren Gesinnung eigentlich nicht mehr zeitgemäß waren.

Neben den politischen Aspekten gibt das Buch aber auch einen rein sachlichen Einblick in die Geschichte des Alpinismus. Dabei verquicken sich materielle Fragen wie jene der Ausrüstungen mit vielen anderen, etwa jener der Ästhetik. Wie weit diese im Lauf der Zeit einem Wandel unterworfen war, zeigen Abbildungen von Plakaten, Festschriften oder Filmplakaten aus den Jahren 1918 bis 1945. "Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918 - 1945" ist im Böhlau- Verlag erschienen.

(Bild: OeAV/Alpenverein-Museum Laternbildsammlung)
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krone.at
zuletzt bearbeitet 20.10.2011 19:20 | Top

Anti-Doping: Kritiker wettern gegen Urteilsbegründung

#55 von Anti-Doping ( Gast ) , 26.10.2011 14:17


bericht auf orf.at vom 26.10.2011

Kritiker wettern gegen Urteilsbegründung


Der Freispruch von Dinko Jukic vor der Rechtskommission der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) am Montagabend hat in der Sportszene nicht nur Freude ausgelöst. Vor allem die Urteilsbegründung rief die Kritiker auf den Plan. Massive Bedenken äußerten Leichtathletik-Trainer Wilhelm Lilge und Langstreckenläuferin Andrea Mayr.

Jukic war vom Vorwurf freigesprochen worden, einen Dopingtest verweigert zu haben, womit der 22-jährige Schwimmstar einer Sperre entging. Zwar habe Jukic gegen Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen, er sei aber nicht schuld am Nichtzustandekommen der Dopingkontrolle, hieß es in der Urteilsbegründung. Damit schenkte die NADA Jukic Glauben, wonach Unstimmigkeiten über den zeitlichen Ablauf und angebliche Hygienemängel im Wiener Stadionbad der Grund für seine Verweigerung waren.

„Ein Schlag ins Gesicht“

„Dieses Urteil ist ein Schlag ins Gesicht aller Sportler, die sich täglich im Training abrackern, um ihre Ziele zu erreichen“, kritisierte Lilge auf der Website seines Leichtathletik-Teams 2012. „Wenn die zuständigen Stellen nicht in der Lage sind, eine ordentliche Dopingkontrolle zu organisieren und durchzuführen, kann man den Laden eigentlich zusperren. Zum Kotzen“, polterte Lilge, der sich als unermüdlicher Kämpfer gegen Doping einen Namen machte, weiter. „Besser man steckt das Geld, das in die NADA fließt, in die Kindernothilfe“, sagte Ex- Triathletin und Dopingsünderin Lisa Hütthaler.
Läuferin Andrea Mayr beim Graz-MarathonGEPA/Christian WalgramAuf Unverständnis stößt der Freispruch bei Mayr

Sauer stößt Lilge („Für Jukic gilt natürlich die Unschuldsvermutung“) vor allem die Urteilsbegründung auf - zumal die Familie Jukic als „potenzieller Problemfall“ bekannt gewesen und zur (versuchten) Kontrolle deshalb das Kontrollteam mit der größten Erfahrung geschickt worden sei. Und bei ersten Problemen wurde auch noch NADA-Kontrollchef Michael Mader hinzugezogen, „um ja keinen Formalfehler zu machen“, wunderte sich auch Läuferin Mayr in einem offenen Brief. „Sollten der Kontrolleur und Herr Mader nicht imstande gewesen sein, einen ordnungsmäßigen Ablauf der Kontrolle zu sichern, sind wohl beide für diesen Job nicht geeignet.“

Ort und Zeit selbst gewählt

Jukic habe von sich aus einen Ort und eine Zeit gewählt, „die er im Nachhinein als völlig ungeeignet empfunden haben dürfte“, so Mayr. Wer, wenn nicht er, wisse besser über die „hygienischen Verhältnisse“ im Stadionbad Bescheid. „Jukic hatte bereits zumindest eine Dopingkontrolle in genau dieser Lokalisation, die er nicht verweigert hatte. Und er darf als intelligent genug eingestuft werden, dass er weiß, welche Konsequenzen eine verweigerte Dopingkontrolle nach sich zieht.“

Mayr weiter: Und so „konnte er auch nicht ernsthaft an einen Aufschub der Kontrolle geglaubt haben, da dies äußerst unüblich ist.“ Auch, da er sich die Stunde der Kontrolle selbst habe wählen können. „Mit diesem Urteil kann sich die NADA nicht mehr ernst nehmen. Ich frage mich ernsthaft, wie ein solches Urteil zustande kommen konnte, wenn nicht durch massive Interventionen.“ Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) setzt einen verweigerten Dopingtest einer positiven Probe gleich. Im internationalen Schwimmsport hatte es zuletzt häufiger Wirbel um verpasste oder auch positive Tests und deren milde Behandlung durch nationale Institutionen gegeben.

Die Entscheidung im Fall Jukic ist zwar noch nicht rechtswirksam, die NADA selbst, OSV und natürlich auch Jukic kündigten aber bereits an, keine Rechtsmittel einzulegen.

LINK orf.at

Anti-Doping

kurier.at: .... Gipfelstreit am Glockner

#56 von Glockner ( Gast ) , 27.10.2011 14:00

... -auf kurier.at vom 25.10.2011



Freundschaftlicher Gipfelstreit am Glockner



Fast der gesamte Glockner gehört dem Alpenverein. Den Gipfel besitzt aber der Alpenklub, der sich davon nicht trennen will.


Von einem waren die Mitglieder in Österreichs größtem Bergsteiger-Verein, dem Oesterreichischen Alpenverein (OeAV), über Jahrzehnte felsenfest überzeugt: Der Großglockner, mit 3798 Metern Österreichs höchster Berg, gehört - samt vielen weiteren Dreitausendern in den Hohen Tauern - bis hinauf zum Gipfel dem OeAV.

Und doch irrten sie: Denn ausgerechnet den Gipfelbereich, der auch die Grenze zwischen Tirol und Kärnten markiert, müssen sie sich teilen. Dort, wo der Österreichische Alpenklub (ÖAK) am 2. Oktober 1880 zur Silberhochzeit von Kaiser Franz Josef I. und Kaiserin Elisabeth das prächtige Gipfelkreuz aufgestellt hatte, ist dieser kleine Kreis von Alpinisten auch stolzer Besitzer einer Fläche von 114m2.

114m2, auf denen das Ziel aller liegt, die den Glockner bezwingen. Denn auf Kärntner Seite des Gipfels, die dem OeAV gehört, befindet sich ein so tiefer Abbruch, dass niemand dort stehen könnte. Erst durch die Jubiläumsausgabe der Österreichischen Alpenzeitung, die 2000 erschien, wurde an diese besonderen historischen Besitzverhältnisse erinnert.

Danach gab es Gespräche - im Zuge eines Grundtausches - den höchsten Punkt Österreichs unter die alleinige Oberhoheit des Alpenvereins zu stellen. Doch diese scheiterten.

» Hintergrund: Österreichs höchste Bergspitzen haben viele Besitzer


Tauschobjekt

Murmeltiere Nationalpark: Grundstein wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gelegt.Die angedachte Lösung in der Gipfeldebattte führt über die Erzherzog-Johann-Hütte, die vom ÖAK auf der Schulter des Großglockners auf 3454 Metern errichtet wurde. Dort ist der Grund knapp, das Gebiet rundum gehört dem OeAV.

"Deshalb entstand die Idee, dass man Grund am Gipfel mit dem Areal auf der Adlersruhe tauschen könnte, um die Umbauten verwirklichen zu können", berichtet ÖAK-Präsident Johannes Bauer.

Beim Alpenverein war man ob dieser Aussicht zunächst hocherfreut. Aber im
Alpenklub fand sich keine Mehrheit für diesen Plan. "Bei uns sprachen sich sehr viele vehement gegen den Tausch aus", schilderte Bauer. Denn in Geld sei der Wert des Gipfels nicht messbar.

Alpenvereins-Präsident Christian Wadsack bekundet weiterhin Interesse: "Natürlich wäre es toll, wenn der größte Verein den höchsten Berggipfel ganz besitzen könnte." Dennoch sei die Entscheidung im ÖAK zu respektieren, und sie ändere nichts an der freundschaftlichen Zusammenarbeit.

"Grenzfall"

Übrigens ist auch die Erzherzog-Johann-Hütte, die in ihrer Urform am 18. August 1880 eröffnet und mehrmals erweitert wurde, ein "Grenzfall": "In unserer Küche steht man mit einem Bein in Kärnten, dort ist der Herd, und mit dem anderen in Tirol, dort ist die Anrichte", schildert Bauer. Mit anderen Worten: Gekocht wird in Kärnten, gegessen in Tirol.

Obwohl der ÖAK sein Stückchen Gipfel vor 1880 per Schenkung erworben hatte, wurde dies vom früheren Deutschen und Österreichischen Alpenverein nicht anerkannt. Erst ein Kaufvertrag machte den ÖAK 1936 dann offiziell zum Gipfelbesitzer.

Der OeAV war bereits 1918 mit einer großzügigen Spende bedacht worden: "Die Kärntner Seite des Glocknermassivs mit einer Fläche von 47 auf Heiligenbluter Gemeindegebiet wurde dem OeAV 1918 vom Villacher Holzindustriellen Albert Wirth geschenkt", erläutert Peter Haßlacher, Leiter der OeAV-Abteilung Raumplanung-Naturschutz. Geknüpft war dieses Geschenk an die Verpflichtung, nichts zu verkaufen und alles in einen Naturpark einzubringen. "Auf Kalser Grund kaufte der OeAV in Tirol am 17. Jänner 1938 weitere rund 30 ."

Der Oesterreichische Alpenverein mit Sitz in Innsbruck wurde 1862 als erster Bergsteigerverband des europäischen Festlands gegründet. Damit ist er der weltweit zweitälteste nach dem britischen Alpine Club. Er zählt 430.000 Mitglieder.

Der Österreichische Alpenklub mit Sitz in Wien wurde 1878 gegründet und hat rund 360 aktive Mitglieder.
Geschichte: Der Nationalpark

300 Dreitausender Auf 1800 erstreckt sich der Nationalpark Hohe Tauern, der größte Nationalpark Mitteleuropas, an dem Salzburg, Tirol und Kärnten Anteil haben. Er umfasst mehr als 300 Dreitausender, 342 Gletscher mit einer Gesamtfläche von 130 km², 279 Bäche, davon 57 Gletscherbäche, 26 bedeutende (und viele kleinere) Wasserfälle sowie 551 Bergseen.

Vereine Der Grundstein für den Nationalpark, der 1981 von Kärnten aus seinen Ausgang nahm, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gelegt: Erst erwarb ein Stuttgarter Verein Naturschutzpark Flächen auf Salzburger Seite, dann folgte die Schenkung an den Oesterreichischen Alpenverein und dessen Zukäufe.

Enteignungen Der Alpenverein widersetzte sich in der Vergangenheit mehrfach den Erschließungsplänen. Drei Mal wurde der Alpenverein im Zuge Projekten im Nationalpark enteignet: Beim Bau des Speichers Margaritze, 1936 im Zuge der Errichtung des Panoramaweges Gamsgrubenweg und 1961 beim Bau der Standseilbahn zum Freiwandeck.


... quelle kurier.at

Glockner

RE: kurier.at: .... Jakob Schubert - Das ist Musik,...

#57 von suite101.de ( Gast ) , 27.10.2011 21:10

Beitrag u. Foro auf suite101.de

Jakob Schubert - Das ist Musik, aber in den Kletterwänden

22.10.2011
Adele Sansone


Das Lead-Klettern kennt zur Zeit nur einen Namen: Jakob Schubert - Österreich. Erstmals Sieg in der Weltcup-Gesamtwertung und Weltrekord in Amman (JOR).


Jakob Schubert hat seinen Siegeszug im Vorstiegklettern/Lead fortgesetzt. Mit seinem siebten Saisonerfolg in Amman (Jordanien) am 21. Oktober 2011 sicherte er sich vorzeitig erstmals das Disziplinen-Klassement sowie die Weltcup-Gesamtwertung. Chapeau! Wer aber ist dieser junge Sportler? Zwischen zwei Wettkämpfen nahm er sich für ein Gespräch die Zeit. Ein kleines Porträt eines sympathischen, bescheidenen und dennoch zielstrebigen Athleten.

Der Sportkletterer Jakob Schubert - die trockenen Fakten

Geboren am 31. Dezember 1990 in Innsbruck, wo er noch immer wohnt. Nach der Hauptschule Müllerstraße ging er aufs "Sport-BORG" in der Fallmerayersstraße in Innsbruck. Nach der Matura ist er derzeit als Sport-Soldat im Heeresleistungszentrum HLSZ 6 in Innsbruck verpflichtet und hat nebenbei noch zu studieren begonnen. Er ist kein sogenanntes Kletterwunderkind, wie etwa David Lama, kein Überflieger. Er klettert erst seit er 12 Jahre alt war. Sein Verein ist das ÖAV Climbing Team Innsbruck, die Trainer sind die bekannten Größen Reinhard Scherer und Rupert Messner. Seine Erfolge als Jugendlicher lassen sich dennoch mehr als sehen, denn drei Mal Jugendweltmeister (2007 bis 2009) im Vorstieg zu werden, ist auch nicht ohne. Seine Hobbys: Reisen, Skifahren, Skitouren, Tischtennis und Fußball.

Jakob Schubert und die Förderung von Seiten der Familie

Zu klettern begann er, weil ihn sein Patenonkel mal mitgenommen hat. Das Klettern mit den anderen hat ihm so gut gefallen, dass er dafür sein Fußballtraining beiseite gelegt hat. "Beim Klettern machte sogar das Training Spaß, nicht nur der Wettkampf." Seine Eltern ließen ihn selber entscheiden. "Meine Eltern haben mich nie gedrängt, sondern mich immer machen lassen." Förderung, Unterstützung: Ja. Druck: eindeutig ein Nein. Mit knapp 14 Jahren war Ramon Puigblanque sein großes Vorbild. Dass er Jahre später ihn außer bei der WM in Arco nicht mehr vorlassen würde, hätte er sich damals sicher nicht erträumt. Dass seine kleine Schwester klettermäßig nun versucht, in seine Fußstapfen zu treten, verwundert jedoch wenig.
Die internationale Kameradschaft im Klettersport

Eine Szene aus der Kletter-WM in Arco prägte sich ein: Die Finalisten Ondra und Schubert stehen beim Besichtigen vor der Wand, jeder sucht mit den Augen die richtige Route, die richtigen Griffe. Rivalen! Da stecken sie plötzlich die Köpfe zusammen, deuten mit Händen die Route, die sie zu gehen beabsichtigen, tauschen sich aus. Wie das? Das sind doch Gegner? Es geht doch um "den richtigen, Sieg-bringenden Weg?

Können Sie Sich den "Herminator" Hermann Maier vorstellen, wie er mit seinen Gegnern die Schlüsselstellen bespricht? Eben. "Das kommt bei uns immer wieder vor", sagt Jakob. "Man tauscht sich aus, gibt gegenseitig Tipps wie eine Schlüsselstelle zu bewältigen ist." Ein verschmitztes Lächeln folgt: "Das kann man sich ruhig erlauben. Der Andere sieht etwas, was man selber übersieht und umgekehrt. Außerdem ist man selber sicher besser drauf wie der Gegner, denkt man."

Reisen von Weltcuport zu Weltcuport, das Schicksal eines Spitzensportlers

Toll findet Jakob Schubert, wo er überall in seinem Sportlerleben schon gewesen ist. Man hat auch immer wieder Gelegenheit, die diversen Städte zu besichtigen, das sei schon aufregend. Allerdings stellt sich gegen Ende der Saison auch eine gewisse Reisemüdigkeit ein. Packen, Reisen, Akklimatisieren, das ist auch Kräfte zehrend und auf die Dauer ermüdend.

Freunde, Kollegen, Gegner. Wie ist das im Klettersport?

"Mit vielen meiner Schulkumpels bin ich auch heute noch befreundet.", sagt Jakob. Allerdings besteht der engste Freundeskreis aus den Kletterkollegen, mit denen man auch außerhalb des Trainings so manches unternimmt. Sogar auf Urlaub wird gemeinsam gefahren, auch wenn es dann nicht ums Klettern gehen muss. Auch Abhängen, einfach faul sein, schwimmen, sonnen, relaxen kann schön sein. Zwischen den Kletterern international herrscht eine sportlich faire Kameradschaft, mit manchen sogar eine engere Freundschaft.

Kann man leben vom Klettersport?

Derzeit kann Jakob diese Frage mit einem "Ja" beantworten, denn Dank seines Erfolgs ist sein Platz im Heeressportverein für weitere drei Jahre gesichert. Mit den zusätzlichen Sponsorgeldern kommt ein junger Mensch ohne Riesenansprüche über die Runden. Eine verdiente zweiwöchige Urlaubsreise nach Spanien sollte auch drin sein, denn obwohl er nun sieben Mal in Serie gewonnen hat, für die Preisgelder beim Klettern würde ein Spitzenskifahrer sich wahrscheinlich nicht einmal die Schuhe selber zuschnallen.
Ist Klettern eine Randsportart?

Zieht man die Direktübertragungen im TV als Indikator für das Interesse an einer Sportart heran, muss man dies feststellen. Keiner der deutschsprachigen Sender übertrug etwa die Weltmeisterschaft 2011 in Arco, auch Berichte gab es eher spärlich. Trotz der vielen guten Spitzenkletterer, die aus diesen Ländern kommen. Das ist verwunderlich, da das Klettern seit Jahren boomt und Klettern für den Zuseher äußerst spannend ist.

Andere Länder, andere Sitten - in China etwa wird jedes Klettern übertragen, auch in Frankreich oder Italien wird Sportklettern anders gewürdigt. Mag sein, dass Klettern erst Olympiadisziplin werden muss, um auch hier entsprechend anerkannt zu werden.

Highlights vom Lead-Klettern 2011 - die Saison des Jakob Schubert

WM in Arco: Jakob Schubert und Puigblanque. "Sinfonia mondiale" nannte überschwänglich der italienische Reporter das harmonische Zusammenspiel der beiden. "Dieses Dach - unüberwindbar! Da kommt Jakob Schubert. Der junge österreichische Kletterer zeigt, dass es geht. Wenn auch kopfunter und Füße voran. Die Fersen eingehakt, den Körper nachgedreht und dann los - bis zum Top."(WM Arco)
Weltcup Boulder (USA) Sieger: Jakob Schubert. "Mit dieser Serie konnte ich nun den Weltrekord von Alex Chabot einstellen, der 2002 ebenfalls 6 Weltcups in Folge gewinnen konnte! Zurzeit bin ich einfach nur überglücklich und stolz! "

Weltcup Amman (JOR): Der 20-jährige Tiroler triumphiert am 21.10. erneut. Zum siebten Mal in Serie!

In der Vorstieg-Gesamtwertung nach sieben von zehn Bewerben sieht es nun so aus:

Schubert (AUT) 700 Punkte
Puigblanque (ESP) 461 Punkte
Amma Sachi (JPN) 415 Punkte

Nicht nur Weltcup-Sieger, sondern auch Sport-Aufsteiger 2011?

Ob die Kräfte von Jakob Schubert die noch ausstehenden drei weiteren Wettkämpfe (Valence, Kranj und Barcelona) halten, ist nicht gewiss. Aber als erster männlicher Kletterer wurde Jakob Schubert von der Österreichischen Sporthilfe für die Wahl zu "Österreichs Sport-Aufsteiger des Jahres" nominiert. Verdient hätte er sich diesen Titel allemal.

Das Gespräch mit Jakob Schubert für suite101 führte Adele Sansone.

Vollständigen Artikel auf Suite101.de lesen: Jakob Schubert - Das ist Musik, aber in den Kletterwänden | Suite101.de http://www.suite101.de/news/jakob-schube...4#ixzz1c0iKY1d0

suite101.de

Sexuelle Übergriffe auch im Sport Thema

#58 von Übergriffe ( Gast ) , 01.11.2011 00:35

30.10.2011 auf orf.at

Sexuelle Übergriffe auch im Sport Thema

Unter dem Thema „Mein Kind im Sport“ ist am Samstag beim dritten Tiroler Sportforum in Innsbruck über aktuelle Entwicklungen in den Sportvereinen diskutiert worden. Auch sexueller Missbrauch ist dabei zur Sprache gekommen

Zum Thema sexueller Missbrauch bzw. sexuelle Übergriffe im Sport gebe es wenig Zahlen, so Psychiater Reinhard Haller: „Es ist ein sehr tabuisiertes Thema, es ist peinlich, es will niemand darüber sprechen, man verdrängt es. Wir haben auch keine wissenschaftlichen Untersuchungsergebnisse.“
Haller: „Pädophile suchen kindnahe Berufe“

Es sei aber eine Tatsache, dass "in den Menschen generell pädophile Tendenzen drinnen sind und dass Menschen, die die in sich spüren, natürlich eher kindnahe Tätigkeiten und Berufe suchen. Dazu gehören pädagogische Ausbildungen, psychotherapeutische Ausbildungen und eben auch Sporttrainer.“, so Haller.

Damit es erst gar nicht zu sexuellen Übergriffen komme, müsse man den Missbrauch schon in der Trainerausbildung zum Thema machen. Prävention, so Reinhard Haller, sei ein Gebot der Stunde.

Willis: „Sport wirkt präventiv“

Das sportpsychologische Kompetenzzentrum des Landes arbeitet schon seit einiger Zeit an Maßnahmen für die Prävention, erklärt Christopher Willis: „Wir wissen, dass der Sport präventiv wirkt. Das heißt, es ist ein Schutzfaktor, wenn man in einem Sportverein tätig ist, weil der Sport ein offenes System bietet und kein geschlossenes System wie die Kirche oder ein Kinderheim ist. Aber es kann in Einzelfällen auch zu Übergriffen kommen und hier wollen wir mit unserem Projekt präventiv wirken.“

Debatte: Wie kann man Kinder am besten schützen?

Die Sportlerinnen und Sportler sollen entsprechend geschult, die Aus- und Weiterbildung der Trainer und Funktionäre soll verbessert werden, so Willis: „Wichtig ist, dass man sein eigenes Handeln kritisch reflektiert und schaut, ob es zum Wohle der Athleten ist oder nicht. Und dass man Rücksprache mit den Athleten hält. Es ist immer besser, über etwas zu reden, als über etwas zu schweigen. Wenn man darüber redet, kann man entsprechende Lösungswege finden."

Willis will, dass sich die Kinder in den Tiroler Sportvereinen gut aufgehoben wissen und vor Übergriffen sicher fühlen könne

... orf.at

Übergriffe

RE: JETZT online - SWK Präsident Gerhard Salchegger – Vater und Erfolgstrainer ... ...

#59 von interview ( Gast ) , 07.11.2011 14:09

... Quelle: power-quest.cc vom 07-11-2011

JETZT online - SWK Präsident Gerhard Salchegger – Vater und Erfolgstrainer ...


... Ein Erfolgsweg der beeindruckt und begeistert! ... Gerhard Salchegger führte kürzlich seinen Sohn, Jugend-Boulderweltmeister Max Rudigier in die Top 10 der (Herren-)Welt im Sportkletterweltcup. Doch auch sein zweiter Sohn Laurenz trumpfte heuer als Vizestaatsmeister der Erwachsenenkategorie und mit Boulderwettkampf-Top-Platzierungen auf.

... jetzt AKTUELL am "Topsportsender" Power-Quest.cc – Europas größter Fitness- und Kraftsport-Podcast ...

... JETZT online auf http://www.Power-Quest.cc/ , www.juergenreis.at

interview

derstandard.at - Flakturmkletterer in Wien befürchten den Absturz ...

#60 von Absturz ( Gast ) , 10.11.2011 17:47

Quelle/Bericht vom 09. Nov. 2011 ...

Flakturmkletterer in Wien befürchten den Absturz

Hoher Energiebedarf im Haus des Meeres könnte für Kletterer an der Fassade das Aus bringen: Eine geplante Trafostation würde den Kletterbereich verkleinern

Wien - Christoph Jung glaubt, dass "die Sache gelaufen ist. Das war lang und gut geplant - und gut abgesprochen." Auch, dass man ihm, dem Leiter der Kletteranlage am Flakturm im Wiener Esterhazypark, erst zu Saisonschluss eröffnete, dass sein Klettergarten nächstes Jahr deutlich kleiner sein solle, "ist kein Zufall: Jetzt ist es schwieriger, der Öffentlichkeit zu erklären, wieso das eine existenzielle Bedrohung ist."

Ohne laufenden Kletterbetrieb klingt das, was das Haus des Meeres, der Betreiber des Turmes, plant, tatsächlich nicht allzu dramatisch: Der Energiebedarf der Aquarienbetreiber ist immens. Um Stromengpässe in der Umgebung zu vermeiden, muss eine Trafostation errichtet werden, bedauert Haus-des-Meeres-Geschäftsführer Hans Köppen: "Jede andere Lösung wäre uns lieber. Aber laut Wien Energie gibt es keine Alternative."

Trafo ab Sommer 2012

Die 100.000 Euro teure Station soll im Sommer in Betrieb sein - und wird aller Voraussicht nach stehen, wo Großstädter im Freien Wände hochgehen können: dort, wo der Alpenverein seit zwölf Jahren auf Basis eines jederzeit kündbaren "Präkariumsvertrages" die Stadt zum Berg macht.

Freilich: Unmittelbar betroffen wäre nicht die spektakuläre, europaweit bekannte und auch von Profis als Fotokulisse geschätzte "Südwand" mit tollem Blick über Wien, sondern die "Boulderzone" unter dem Tropenhaus-Zubau: Hier wird über Matten an der Technik gefeilt. Für Kletterer ist dieses Training unverzichtbar.

Köppen versteht die Aufregung aber nicht: "Wir brauchen ja nicht die ganze Breite, sondern nur fünf Meter." Genau genommen gehe "gar keine Kletterfläche verloren: Beim Trafo schwenken wir die Kletterwand eben um 90 Grad."

Sturz- und Aufenthaltszone

So einfach, entgegnet Jung, sei die Sache nicht. "Wenn im Eck einer abrutscht, nimmt er den in der anderen Wand mit." Die Sicherheitsvorschriften seien eindeutig. Eine Verschwenkung hieße auch, die Sturzmatten zu verlegen - auf Kosten der Aufenthaltsbereiche. "Dann setzt die Behörde die Besucherzahl runter." Jung rechnet mit "bis zu einem Drittel. Wirtschaftlich wäre das dann das Aus."

Alternativen gäbe es - wäre da nicht die Politik: Haus-des-Meeres-Chef Köppen wäre nämlich "jeder Standort recht, wir gäben auch unsere Parkplätze beim Turm her". Doch der Bezirk winkt kategorisch ab: Die Parkfläche des Esterhazyparks anzugreifen sei "undenkbar", so Mariahilfs amtsführende Bezirkschefin Vlasta Osterauer-Novak (SP). "Parkfläche" ist für sie auch die Betonfläche vor dem Betonkoloss. Ein wenig abseits bauen? "Das gäbe eine Riesenbaustelle: Sicher nicht!" Ideal wäre "ein bereits eingezäunter Bereich". Sprich: die Kletterzone.

Im gleichen Atemzug schränkt die Bezirkspolitikerin dieses Fazit aber wieder ein: Davon, dass der Trafo im Kletterbereich beschlossene Sache sei, könne "keine Rede sein: Es gibt weder Zeitplan noch Zeitdruck." Sie warte, betont sie im Gespräch mit dem Standard, auf "Vorschläge von Alpenverein und Haus des Meeres. Denn es kann nur eine Variante kommen, mit der alle gut leben können."



... vollständiger Beitrag unter derstandard.at

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